Die Geschichte der Schweizer Luftwaffe – Teil 4: Von 1960 bis 1990

Mirage-Skandal und Landungen auf Autobahnen.

Im Verlauf der Zeit standen verschiedenste Flugzeuge im Dienst der Schweizer Luftwaffe. In dieser Serie blicken wir in die Geschichte zurück und stellen die verschiedene Epochen der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen vor. Im vierten Teil blicken wir auf die Zeit zwischen 1960 und 1990.

Schon seit 1956 waren die Kampfstaffeln der Schweizer Luftwaffe die ersten weltweit, die ausschliesslich mit Düsenflugzeugen ausgerüstet waren. Für diese Maschinen mussten die bestehenden Flugplätze angepasst werden. Es entstanden Flugzeugkavernen und ab den 60er-Jahren wurden auf den Schweizer Autobahnen Notlandepisten eingerichtet.

1961 stimmte das Parlament dem Kauf von 100 Mirage Maschinen für 871 Millionen Franken zu. Drei Jahre später beantragte der Bundesrat einen Nachtragskredit von 356 Millionen Franken sowie weitere 220 Millionen Franken für die teuerungsbedingten Mehrkosten. Das Parlament fühlte sich hintergangen und bildete die erste Parlamentarische Untersuchungskommission seiner Geschichte.

Wikimedia Commons / Mike Freer

Im Bericht der Kommission wurde dem Militärdepartement die Täuschung von Regierung, Parlament und Volk vorgeworfen. In der Folge wurde die Anzahl der Flugzeuge von 100 auf 57 gesenkt und die Verantwortlichen aus dem Militärdepartement hart bestraft. Zudem wurde das Militärdepartements neu organisiert und die parlamentarische Kontrolle verstärkt.

Ein Entscheid des Bundesrates von 1972, 30 Jagdbomber nicht anzuschaffen, entfachte eine Grundsatzdebatte über das Luftkriegskonzept. Die neue Priorität wurde auf den Raumschutz gelegt, was sich 1976 in der Beschaffung von 110 F-5E Tiger ausdrückte, einem Leichtjäger aus amerikanischer Produktion.

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