Klimapolitik – die Anderen sind Schuld!

Die Jugend hat die Verantwortung übernommen und führt eine neue politische Bewegung an. Dies führt immer wieder zu beleidigenden Diskussionen. In einer Demokratie hat jeder was zu sagen, jedem steht seine Meinung frei, verschiedene Sichtweisen erweitern die Perspektive, aber zu einer Aktion kommt es erst im Kollektiv. Und eine Gemeinschaft entsteht nicht durch Fingerzeigen.

Natürlich können wir Kindern und Politikern die Schuld an unserem Elend geben und aus Prinzip jeden Schritt bekämpfen. Sie tragen schliesslich die Hauptverantwortung dafür, dass diese Diskussion stattfindet und überhaupt stattfinden muss, 2050 wird nicht mehr jeden von uns betreffen und wir „können“ sowieso nichts machen.

Mal ehrlich:

Wir haben in erster Linie Panik vor den Einbussen unserer Gewohnheiten und an unserer Lebensqualität

Statt sich einmal damit auseinanderzusetzen, was alles möglich ist.

Denn vieles hat gar keinen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Wer tatsächlich jedes Wochenende zum shoppen nach Paris und zum feiern nach Spanien fliegt, wird in diesem Artikel erst mal ausgenommen, dabei handelt es sich um ganz andere Probleme.

Was ist, wenn wir uns fragen, was kann ich tun? Statt, wie komme ich jetzt sofort von 100 auf null? Natürlich macht die letztere Frage panisch, dass ist idealisiert und illusorisch. Null ist sowieso nicht möglich, nicht in unserer Gesellschaft. Laut dem Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich, Kai Niebert, sind wir für einen Drittel unserer CO2 Emissionen selber verantwortlich. Der Rest liegt an der Politik.

Statt Kinder dafür zu kritisieren, dass sie in die Ferien gehen, obwohl sie noch Ideale und Hoffnungen haben, sollten nicht die Erwachsenen zeigen, wie man mit Gefahren umgeht?

via unsplash

Ist es eine Einschränkung  alles richtig zu entsorgen?

Ist es eine Einschränkung  nicht Hundert Kleidungsstücke zu besitzen, wenn wir eh immer die gleichen drei anziehen?

Ist es eine Einschränkung lokal, nicht in Plastik verpackt, einzukaufen?

Ist es eine Einschränkung in der Schweiz dem ÖV den Vorzug zu geben?

Es muss ja nicht gleich eine Zugfahrt nach China sein, aber warum bedeutet der unvermeidbare Urlaub in die Ferne, dass gleich alles aus dem Fenster geworfen wird und man deswegen keine Alltagsgegenstände aus recyclebarem Material kaufen kann (Geld ist ja da)? Oder warum kann, wer täglich Autofahren bequemer findet, als mit Kind und der Stundenlangen Verbindung über der Stadt, dass man nicht anfangen kann, weniger schädliche Produkte im Haushalt zu verwenden und den Abfluss runter zu spülen um nicht unser Grundwasser zu vergiften?

Natürlich sind Kreuzfahrtschiffe, Flugzeuge und Autos grössere Schädlinge, auch die einfachen Schritte müssen trotzdem irgendwann gemacht werden.

Und so entsteht Perspektive.

Banales Beispiel: Auto unvermeidbar? Aber geteilter Arbeitsweg? Emission verringert. Und gemeinsam ist ein gebrauchter Hybridwagen zahlbar? Emission verringert. Ihr müsst auf jeden Fall ans Meer? Und entscheidet euch für das Land, dass nicht am weitesten weg ist und über eine Abfallentsorgungspolitik verfügt und gegen das Resort, dass mit seinem Ausbau alles Platt machen würde? Ihr begreift worauf das hinausläuft…

Panik und verbarrikadieren sollte nicht unsere primäre Lösung sein. Sie hilft nicht weiter. Und momentan können wir uns mit mehrheitlichem Stillstand und gegenseitiger Blockierung zweier Extreme vergleichen, was jeden Ansatz besser macht (bis auf Zerstörung natürlich, aber das basiert ebenfalls auf anderen Problemen, die in diesem Artikel nicht behandelt werden).

In einer Demokratie hat das Volk nicht nur Entscheidungsgewalt, es trägt auch die Verantwortung.

Baby-Steps zu weniger Umweltverschmutzung: Hier.

Eines der schönsten Ferienländer der Welt und umweltfreundlich: Ausflüge in der Region 😉

Was denkst Du darüber?

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