Konstanz und die Schweiz – Zwiespältig verbunden

Konstanz und die Schweiz. Konstanz sagt sogar, die Stadt ist nicht mehr Konstanz, es ist die Schweiz.

Einzelne Teile von Konstanz, bzw. die Exklave Büsingen am Hochrhein, ist komplett von der Schweizer Grenze umgeben, von Thurgau, Schaffhausen und Zürich.

Es ist die Einzige vom zweiten Weltkrieg komplett unberührte Deutsche Stadt, weil sie die ganze Nacht das Licht angelassen haben und für die Luftwaffe so getan haben, als würden sie zur Schweiz gehören. Die ausgehungerten konstanzer Kinder wurden nach dem Krieg von Schweizern wieder aufgepäppelt, mit St. Galler Olma-Bratwurst und Schokolade.

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Anders herum ist es Einkauftparadies für die Schweiz, die nächste Grenzstadt, in der vieles billiger ist. Mit Einkaufswagen, Rucksack oder Rollkoffer werden die Läden bei der Öffnung jeden Tag von Tausenden Schweizern gestürmt. Das Lago ist das Einkaufszentrum, welches pro Quadratmeter, den höchsten Umsatz in ganz Deutschland umsetzt.

 

Seit die Schweiz zum Schengenraum gehört (2008) ist Grenzüberquerung auch kein Problem mehr. Durch den Grenzübergang der Autobahn passieren heute doppelt so viele Autos, wie vor 10 Jahren.

Schweizer fahren nach Konstanz für Kleider, Haushalts- oder Hygieneartikel, zum Zahnarzt der in den Ausgang, Deutsche fahren in die Schweiz zur Arbeit, steigen in Kloten ins Flugzeug und kaufen Kaffee, Schokolade und Benzin. Wobei seit der Euro an Wert verlor, fahren viel mehr Schweizer nach Deutschland zum Einkaufen, als umgekehrt.

 

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Die Quartiere sind verstopft, Autos versuchen über Schleichwege durch Einbahnstrassen ins Zentrum zu gelangen oder parkieren die engen Gassen zu. Jedes Jahr werden Tausende Bussen verteilt und hunderte Wagen abgeschleppt. Die Innenstadt wird an Wochenenden für den Individualverkehr gesperrt, teilweise Grenzübergänge dicht gemacht.

Schweizer kaufen immer mehr, gezieltere und grössere Mengen im Ausland ein, sind auch bereit dafür längere Wege in Anspruch zu nehmen, um dem „Schweiz-Zuschlag“ auszuweichen und erhalten dazu ja noch die Mehrwertsteuer zurück, die in der Schweiz viel tiefer angelegt ist.

Preise herrschen in Konstanz folglich immer mehr wie in Zürich, 5 Euro für einen Kaffee. Das Sortiment wird auf Schweizer Kundschaft, mit der grösseren Kaufkraft zugeschnitten, Produkte wie Rivella gibt es jetzt auch dort zu kaufen.

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