Als die Schweizer Armee in Liechtenstein einen ganzen Wald anzündete

Kann ja mal passieren...

Die Schweiz fackelt ihrem Nachbarland, Lichtenstein, den Wald ab? Hört sich an wie eine Szene aus einem Actionfilm. Ist es nicht! Vor rund dreissig Jahren ist das tatsächlich passiert. Die Eidgenossen überfielen damals den Nachbar mit der Artillerie. Aus Versehen, versteht sich.

 

Grösster Waldbrand in der Geschichte von Lichtenstein

Die Verantwortung für den Waldbrand trägt niemand geringeres als die Schweizer Armee. Es war ein Versehen. Ein versehen, dass die Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Fürstentum auf eine harte Probe stellte.

Die Schweizer Armee setzte damals in einer Artillerieübung eine Waldfläche von 160 Fussballfeldern in Brand. Die dabei abgefeuerte Rakete verfehlte ihr Ziel. Das Geschoss landete mitten in einem Lichtensteinischen Schutzwald bei Balzers.

Es entwickelte sich ein grossflächiger Waldbrand, der durch das windige Wetter nur noch verschlimmert wurde. Das Feuer kam bis auf 30 Meter an Wohngebiet heran, bevor es von der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht werden konnte. Das Ereignis ging schliesslich als grösster Waldbrand von Lichtenstein in die Geschichtsbücher ein.

Die Schweiz kam natürlich nicht ungeschoren davon. Sie bezahlte Lichtenstein eine Entschädigung in der Höhe von mehreren Millionen Franken.

Mit einem Wiederherstellungsprojekt wurden später 220’000 neue Bäume auf dem niedergebrannten Gebiet gepflanzt.

Ein weiteres Missgeschick folgte 20 Jahre später

Wikimedia Commons / Sandstein

Mit einer 170 Mann schweren Truppe marschierte die Schweizer Armee im Frühjahr 2007 in Lichtenstein ein. Es handelte sich natürlich auch hier um ein Versehen. Der Kommandeur hatte sich mit seiner Truppe schlicht verlaufen. Zudem war die Sicht so schlecht, dass die Kompanie kaum etwas sehen konnte.

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