Warum wir ein paar Schmugglern die Steinböcke verdanken

Steinbock-Schmuggel.

Beinahe hätte es keine Steinböcke mehr gegeben in der Schweiz. Zum Glück gab es vor gut 100 Jahren einige Steinbock-Freunde, die das Gesetz nicht ganz so ernst nahmen und drei Steinböck ein die Schweiz schmuggelten.

Der Steinbock war im 17. Jahrhundert im Alpenraum so gut wie ausgerottet. Denn die Tiere galten als wandelnde Apotheke und wurden deshalb stark gejagt. Die gemahlenen Hörner sollten gegen Krämpfe helfen, das Blut war Arznei gegen Blasensteine und auch anderen Teilen des Alpentiers sagte man gesunde Wirkungen zu.

Zur damaligen Zeit gab es lediglich im italienischen Aostatal einige weinige Steinböcke, welche nicht in der Hausapotheke gelandet waren. Auf diese gaben die damalige italienischen Könige gut Acht und es gelang, den Bestand wieder aufzustocken.

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Doch die Könige wollten ihr Wild nicht verkaufen. Also schmuggelten die Schweizer kurzer Hand die ersten Steinböcke über die Grenze. Das Geschah im Jahr 1906. Im St. Galler Tierpark Peter und Paul züchtete man die Tiere fünf Jahren lang, bis 1911 erstmals einig in die freie Wildbahn entlassen wurden. Ab 1915 wurden die Steinböcke zur Züchtung auch in den Alpenwildpark Harder bei Interlaken gebracht. Sämtliche heute in der Schweiz lebenden Steinböcke stammen von den Tieren dieser Zwei Wildparks ab.

Heute leben gut 6’000 Steinböcke im Kanton Graubünden, was ungefähr der Hälfte aller in der Schweiz lebenden Capricorns entspricht. Im Alpenraum zählt man momentan ungefähr 45’000 Tiere.

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