„Mario“: Ein Schweizer Kinofilm wagt sich eindrücklich an ein Tabuthema

"Verdingbub"-Darsteller Max Hubacher glänzt in der Rolle eines homosexuellen Profifussballers.

Homosexualität im Profisport und insbesondere im Fussball ist ein Thema, bei dem sich Clubs und Spieler noch immer beharrlich ausschweigen. Zu gross ist die Befürchtung, dass Fans oder Sponsoren geoutete Athleten stigmatisieren könnten und dadurch mögliche Transfers erschwert würden. Brisanz gewinnt dieser Umstand auch, durch die diesjährige WM in Russland und die WM 2022 in Katar – Länder, in denen Homosexualität verboten ist und hart bestraft wird.

Mit dem Spielfilm „Mario“ wagt sich nun eine Schweizer Produktion mit viel Fingerspitzengefühl an die heikle Materie.

 

Frenetic

Titelheld Mario (Max Hubacher) spielt beim Berner Fussballclub Young Boys und steht kurz vor dem Sprung in die erste Mannschaft. Als der Stürmer Leon (Aaron Altaras) aus Deutschland zum Team stösst, findet Mario in ihm nicht nur einen Mitbewohner und sportlichen Konkurrent, sondern auch seine erste grosse Liebe. Schnell machen Gerüchte im Umkleideraum die Runde und erregen dabei auch die Aufmerksamkeit der Teamleitung. Der Fall scheint klar: Mario muss sich entscheiden zwischen seiner noch jungen Karriere und der geheimen Liebe.

Frenetic

Regisseur Marcel Gisler, dem 1999 mit dem vielfach ausgezeichneten „F.est un salaud“ ein ebenso gelungenes Liebesdrama gelang, ist erneut ein einfühlsames Portrait gelungen. Auch Hauptdarsteller Max Hubacher etabliert sich endgültig als einer der herausragendsten Schweizer Schauspieler der Gegenwart. Bei den Dreharbeiten wurde das Team intensiv von den Klubs Young Boys und St. Pauli unterstützt, was für ein authentisches Setting sorgt. Und so ist „Mario“ einer der interessantesten neueren Schweizer Spielfilme.

Trailer zu „Mario“

Was denkst Du darüber?

Weitere tolle Artikel