Schweizer Sage: der schreckliche Drache von Unterwalden

Furchterregend

Vor vielen, vielen, vielen Jahren hauste ob dem kleinen Dörflein Wil ein schrecklicher Drache. Dieser versetzte die Gemeinde in Angst und Schrecken. Wenn er aus seiner Höhle durch die Luft schoss, rannten die Bewohner voller Angst in ihre Häuser.

Wikimedia Commons / Karl Jauslin

Der Drache verschlang nicht nur das Vieh, sondern auch dessen Hirten. Nicht einmal der gerissenste Hirte war vor dem Ungeheuer sicher. Eines Tages waren zwei bildhübsche Jungfrauen auf der Weide am Beeren sammeln. Da schoss der Drache wie ein Blitz aus seiner Höhle und packte die beiden Frauen mit seinen messerscharfen Krallen. Von diesem Tag an waren die Beiden nie wieder gesichtet worden. Die Verzweiflung der Unterwaldner war gross. So wussten sie nicht wie sie sich helfen konnten.

Doch eines Tages kam ein ritterlicher Mann namens Schruthan in die unscheinbare Gemeinde. Er versprach dem Bauernvolk es vom bösen Drachen zu erlösen. Im Gegenzug dafür würde der Ritter in seine Heimat zurückkehren dürfen, nachdem er vor einiger Zeit nach einem unbedachten Totschlag verstossen wurde.

Die verzweifelten Unterwalder akzeptierten das Angebot von Schruthan. Umgehend kehrte der Ritter nach Wil zurück und erklomm den Aufstieg zur Höhle des Drachen. Mit einer Lanze bewaffnet, stellte sich der mutige Ritter dem fürchterlichen Ungetüm. Der Drache schoss dem Helden feuerspeiend entgegen. Der Ritter hielt der Hitze stand. Der Drache sauste Schruthan entgegen und wurde von der Lanze des Ritters aufgespiesst. Dabei traf den Helden ein Tropfen Drachenblut und tötete den tapferen Kämpfer. Das trauernde Volk erbaute seinem Retter eine Kappelle an der Stelle, wo der Ritter das Ungetüm erlegt hatte.

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