Um den Vater der Schweiz ranken sich viele Legenden und Geschichten. Doch noch immer lässt sich wunderbar darüber streiten, ob Wilhelm Tell nun im berühmten Jahr 1291 seinem Sohne einen Apfel vom Kopf geschossen hat oder ob die Figur lediglich 1804 von Friedrich Schiller zum Leben erweckt wurde. Fest steht auf jeden Fall: Für die Schweiz von heute hat die Geschichte von Wilhelm Tell eine wichtige Bedeutung.
Doch wie die NZZ berichtet, lebte Wilhelm Tell tatsächlich – auf jeden Fall ist sein Name auf einem Grabstein in Weimar zu finden. Allerdings hat er mit dem Armbrustschützen, der gegen den fremden Vogt kämpfte, nur wenig zu tun.
Liebe Schweizer Fans: Sie müssen jetzt sehr stark sein. Der reale Wilhelm Tell wurde 1871 geboren. Er war Deutscher. Und ein Linksliberaler.
Posted by NZZ Neue Zürcher Zeitung on Donnerstag, 28. Juli 2016
Über den deutschen Wilhelm Tell ist nur wenig bekannt.
Der auf dem Friedhof begrabene Mann wurde 1871 geboren und verstarb 1950. Er war Bürgermeister der Kleinstadt Altenburg und wurde 1918 Regierungschef des Herzogtums Sachsen-Altenburg, schreibt die Zeitung. Nach dem ersten Weltkrieg lag daher der Wandel von einem monarchischen zu einem demokratischen Staat in seiner Verantwortung.
Immerhin das scheint er mit dem Schweizer Volkshelden gemein zu haben.
