Kaum ein anderes Land hat eine so hohe Museumsdichte wie die Schweiz. Genau 1’111 Museen verzeichnete das Bundesamt für Statistik in seiner letzten Zählung. Und diese werden auch rege besucht: 72% aller Schweizerinnen und Schweizer geben an, mindestens einmal im Jahr eine der Ausstellungen zu besuchen.
Nun kennen die meisten von uns Institutionen wie das Zürcher Landesmuseum oder das Verkehrshaus Luzern schon seit Kindestagen. Doch verbergen sich in der riesigen Bandbreite von Schweizer Museen auch einige überaus ungewöhnliche Sammlungen, oft geführt von hingebungsvollen Privatpersonen. Wie wäre es also demnächst mal mit einem Besuch im…
Museum für Musikautomaten, Seewen (SO)
Eine der weltweit grössten Sammlungen an Musikdosen, Jukeboxes, Spieluhren und sonstigen Klangautomaten bietet diese überaus spannende Ausstellung. Prunkstück ist die Philharmonieorgel von der HMHS Britannic, dem Schwesternschiff der Titanic.
Schweizer Schachmuseum, Kriens (LU)
Über 32’000 Exponate gibt es im Schachmuseum zu entdecken. Damit ist beherbergt das Krienser Museum die wohl grösste öffentliche Dauerausstellung zum Thema Schach. Besonders spannend sind dabei die Spielbretter und -figuren aus der ganzen Welt und zahlreichen Epochen, die Aufschluss über das „Spiel der Könige“ geben.
Froschmuseum, Münchenstein (BL) / Estavayer-le-Lac (FR)
Gleich zwei Museen in der Schweiz haben sich komplett dem Thema Frösche verschrieben. Jenes in Münchenstein birgt eine Sammlung von über 10’000 Froschfiguren. Ob aus Plüsch, Holz, Plastik oder Keramik – wer alle küssen will, um seinen Prinzen zu finden, sollte besser eine Menge Zeit mitbringen.
Das Musée des grenouilles wiederum präsentiert 108 ausgestopfte Frösche, hergerichtet in menschlichen Alltagssituationen wie beim Kartenspiel am Tisch sitzend oder beim Drücken der Schulbank. Die ungewöhnlichen Sets entstanden bereits zwischen 1848 und 1860 durch den Künstler François Perrier.
Polenmuseum, Rapperswil (SG)
Ein Museum über Polen am Zürichsee? Ganz recht: Im Schloss Rapperswil findet sich eine umfangreiche Ausstellung über die Geschichte und Traditionen des Landes. Gegründet wurde das Museum 1870 vom in Rapperswil sessenhaften Grafen Władysław Plater. Gerade aktuell: eine Ausstellung über die Malerei der Familie Kossak.
Flaschenmuseum, Willisau (LU)
Geführt von Josef „Fläsche-Sepp“ Stadelmann zeigt das Museum seit 2006 Flaschen in allen Formen und Farben. Über 35’000 Exemplare sind mittlerweile zusammengekommen. Mit dabei auch die mit 7,5 Metern grösste Flasche der Schweiz. Und wer nur Bierflaschen sehen will, kann das übrigens hier tun.
Hexenmuseum, Auenstein (AG)
Wo in anderen Museen die Besen nur zum Aufwischen des Bodens dienen, gehören sie im Hexenmuseum zur Ausstellung. Doch gibt es selbstverständlich noch weitaus mehr zu entdecken über den Mythos und die Geschichte der Hexen, ausgestellt auf 270 Quadratmetern inklusive Kräutergarten.
HAARUNDKAMM, Mümliswil (SO)
In dieser Fabrik entstanden einst Kämme, welche selbst die britischenQueen Victoria nutzte. Heute zeigt das angeschlossene Museum kunstvolle Kämme aus allerlei Materialien und gibt Einblick in die Geschichte ihrer Herstellung. Selbstverständlich sind auch glatzköpfige Besucher willkommen.
Synthorama, Luterbach (SO)
Ein Paradies für Tastendrücker und Knöpfchendreher: 360 Synthesizer und 60 Rhythmusgeräte lassen im Synthorama alle Liebhaber elektronischer Musik aufhorchen. Neben Instrumenten der Hersteller Moog, ARP, Sequential oder Oberheim gibt es auch ein Theremin aus dem Jahr 1931 zu bewundern.
Zinnfigurenmuseum,
Die Welt ist klein. Und im Zinnfigurenmuseum von Grüningen ist sie noch kleiner. Um die 10’000 Mini-Skulpturen bevölkern die 50 Dioramen. Dabei zeigen sie historische Szenenbilder wie den Aufmarsch einer römischen Legion, das Panorama einer Savanne in Afrika sowie klassische Märchenmotive.
