Weisst du, welches traurige Gefühl als „Schweizer Krankheit“ bezeichnet wird?

Auch Heidi hatte es. 

Es ist nicht die Grippe, auch nicht Burnout, Übergewicht oder Krebs. Die „Schweizer Krankheit“ ist Heimweh. Natürlich haben das nicht nur die Schweizer. Aber die grosse Sehnsucht nach der Heimat befiel früher auffallend oft Schweizer Soldaten, die fern der Heimat ihren Dienst taten. Ihnen haben wir also den Namen „Schweizer Krankheit“ zu verdanken.

Mit dem Heimweh ist es wie mit der Seekrankheit: entweder man wird von ihm befallen oder nicht. So können Kinder in Sommerlager unter der Sehnsucht nach Vertrautem genauso leiden wie Geschäftsleute auf Reisen, Auswanderer oder Flüchtlinge.

Der verfluchte Kuhreihen?

Zum ersten Mal beschrieb der Basler Arzt Johannes Hofer 1688 das unheimliche Krankheitsbild der Nostalgia. Ein ganz bestimmtes Lied schien die Krankheit noch zu verschlimmern. So schrieb ein gewisser Theodor Zwinger 1710, dass der Kuhreihen (ein damals berühmtes Volkslied) bei Schweizer Soldaten in fremden Diensten Heimweh auslöse und sie zur Fahnenflucht verleite. Unter Todesstrafe war es den Söldnern deshalb verboten, fernab der Heimat den Kuhreihen zu spielen oder zu singen.

Das Wort Heimweh ist ebenso urschweizerisch wie der Kuhreihen und entstand im 17. Jahrhundert. Er ist geprägt durch die Geschichte von Heidi, die in Frankfurt schier unerträgliche Sehnsucht nach den Bergen hatte.

https://youtu.be/BsqOMubdbSI

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