Corippo – die kleinste Gemeinde der Schweiz wird zum Hotel

Dem verlassenen Dorf wird wieder Leben eingehaucht.

Die Gemeinde Corippo hat ein Problem – ihr laufen die Menschen davon. Nicht umsonst gilt das Tessiner Dorf mit 14 Einwohnern als kleinste Gemeinde der Schweiz. Um zu verhindern, dass der Ort zum Geisterdorf wird, hat eine Stiftung ein originelles Projekt gestartet – Corippo 1975 will die Gemeinde zum Hotel machen.

Das Konzept kennt bisher vor allem aus Italien, wo ebenfalls viele Dörfer mit Einwohnerschwund zu kämpfen haben. Der Bürgermeister einer Gemeinde ging sogar so weit, Neuzuzügern eine Prämie von 2000 Euro zu offerieren. Als die Meldung um die Welt ging, zog er das Angebot allerdings wieder zurück.

Wikimedia Commons / Ramessos

In Corippo sollen in rund einem Dutzend verlassener Häuser im Dorfkern Hotelzimmer entstehen. Die Rezeption sowie der Speisesaal sind in der Osteria Del Paese im Ort geplant.

In einem Video wird das Projekt vorgestellt.

Wie Swissinfo berichtet, sollen auch die alte Mühle, der öffentliche Backofen und die Trockenkammer für Kastanien wiederaufgebaut werden. Mit dem Anbau von Roggen und Hanf und der Aufzucht von Ziegen soll die Landschaft wiederbelebt werden.

Ein Aufenthalt in Corippo lohnt sich definitiv!

Wikimedia Commons / Hansueli Krapf

Finanzierung läuft

Um das Projekt zu realisieren wurden sechs Millionen Franken benötigt. Fünf davon wurden für das eigentliche Hotel, der Rest für den Wiederaufbau der Wirtschaftsgebäude und die Landschaftspflege benötigt.

Im Frühling 2018 haben die ersten Gäste die Zimmer beziehen können. Bereits vor der Eröffnung wurde das Hotel ausgezeichnet. Es hat den Hotel Innovation Award 2017 von Gastrosuisse erhalten.

Teaserbild: Wikimedia Commons / Ester Abate

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