Eine kulinarische Entdeckungsreise durch die Schweiz ist mindestens genauso spannend, wie eine Wanderung durch die Berge. Dabei gibt es in jedem Kanton ganz viele Spezialitäten zu entdecken und probieren. Heute stellen wir dir die Highlights aus der Genfer Küche vor.
Cardon de Genève / Cardon genevois
Dieses distelartige Gemüse ist in der Deutschschweiz nur wenig bekannt. In Genf und auch im angrenzenden Waadtland ist es hingegen sehr beliebt. Geschmacklich erinnert die Spezialität an Artischocken. Am allerliebsten essen die Genfer ihren Cardon als Gratin mit einer Béchamelsauce – ein perfektes Gericht für kalte Tage.
Longeole
Wir bleiben beim Salzigen: Die Longeole ist eine Schweinswurst, die mit Fenchelsamen, Pökelsalz und Pfeffer gewürzt wird. Auch wenn sie auf den ersten Blick ein bisschen wie eine Salami aussieht, kann man die Genfer Wurst nicht einfach so essen, sondern muss sie zuerst zwei bis drei Stunden in siedendem Wasser kochen. In der Romandie isst man die Longeole am liebsten mit Kartoffelgratin oder -salat. Auch Cardongratin wird ab und zu zur Wurst serviert.
Rissoles aux poires
Hier kommt die Genfer Alternative zum Bireweggä: Risoles sind mit Kochbirnen gefüllte Teigtaschen. Dabei werden die Birnen entweder in Zuckerwasser oder Rotwein gekocht und mit Zimt gewürzt. Je nach Variation gehören auch noch andere Gewürze und Rosinen zur Füllung. Traditionell werden die Rissoles zur Weihnachtszeit gegessen.
Le gâteau aux pruneaux du jeûne
Zwetschgenkuchen oder Zwetschgenwähe ist in der ganzen Schweiz beliebt. In der Welschschweiz und auch in Genf isst man ihn traditionell zum „Jeûne fédéral“. Dieser Tag ist in der Deutschschweiz als Eidgenössischer Buss- und Bettag bekannt. In der ganzen Schweiz findet der religiöse Feiertag am dritten Sonntag im September statt, nur nicht in Genf. Dort feiert man den „Jeûne fédéral“ am Donnerstag nach dem ersten Sonntag im September und der gâteau aux pruneaux darf dabei nicht fehlen.
Marmite de l’Escalade
Sind wir hier bei Harry Potter? Nein, die „Hexenkessel“ aus Schokolade stammen nicht aus einem Fan-Shop in de USA sondern aus Genf. Hier findet man die kunstvolle Spezialität zum Genfer Stadtfest am 11. und 12. Dezember in jeder Konditorei. Warum fragst du dich? Weil im 17. Jahrhundert, als die Savoyer die Stadt stürmen wollten, eine mutige Köchin dem Feind gegenübertrat und den Soldaten kurzerhand ihren Kochtopf auf die Köpfe warf.