Wenn man in der Schweiz aufgewachsen ist, ist die Chance recht gross, dass man einige oder vermutlich sogar alle der folgenden Ausflugsziele besucht hat: Alpamare, Verkehrshaus, Swissminiatur, Löwendenkmal, der Nationalpark und auch einige Zoos und Tierparks. Der berühmte „Züri Zoo“, der Kinderzoo in Rapperswil, der Tierpark Goldau und der Basler Zoo und Tierpark gelten zu Recht als Klassiker unter den Ausflugszielen und es gibt auch alle paar Jahre wieder eine neue Attraktion, die einen neuen Besuch lohnenswert machen (wir sind z.B. absolute Fans der Masoala-Halle im Züri Zoo).
Es gibt aber auch einige wunderschöne Zoos und Tierparks, die vielleicht etwas kleiner und weniger bekannt, aber trotzdem sehr lohnenswerte Ausflugsziele sind. Die (unserer Meinung nach) fünf schönsten unter ihnen möchten wir euch in diesem Blog Post kurz vorstellen. Die Reihenfolge ist dabei rein zufällig, wir konnten uns untereinander nämlich auch nicht auf den schönsten einigen.
Autor: Pascal Brunold
Falconeria Locarno
Auf der Alpennordseite noch recht unbekannt, gilt die Falconeria Locarno im Tessin und in Norditalien schon lange als beliebtes Ausflugsziel. Während die recht grosszügigen Vollieren mit Adler, Falken, Eulen, Geier, Marabu, Ibis und Störche schon einen Besuch wert wären, ist es die fantastische Greifvogelshow, die es zur spektakulärsten Falknerei weitum machen.
Die Darsteller, welche die Show durchführen, sind in der alten Kunst der Falknerei geschult und haben ein grosses Wissen über ihre Schützlinge und ihren Platz in der Natur. Obwohl das, was sie während der Vorstellung erzählen extrem spannend ist, fällt es einem teils recht schwer zuzuhören, wenn die Vögel Kunststücke vollführen oder haarscharf über die Zuschauer flitzen. Auch ausserhalb der Show geben die Falkner gerne Auskunft und mit ein bisschen Glück können Besucher die stolzen Tiere auf den Armen der Falkner aus der Nähe betrachten. Für uns macht die Falconeria Locarno die Reise ins Tessin gleich noch ein bisschen schöner!
Zoo de Servion
Das Dorf Servion im Kanton Waadt liegt etwa zehn Kilometer von den Ufern des Genfersees entfernt und hat einen, für ein Eintausend-Seelen-Dorf, äusserst stattlichen Zoo. Mit niedlichen Kängurus, Waschbären und Frischlingen, (das sind Wildschwein-Ferkel für uns weniger naturgewandte) aber auch imposanten Bären, Pumas und Tigern und so einigen weiteren Tieren lässt sich das Repertoire in den Aussengehegen durchaus sehen.
Bekannt ist der Zoo für sein „Tropiquarium“. In den verschiedenen Hallen tummelt sich eine riesige Vielfalt an Echsen unterschiedlichster Grösse und Farbe, Schildkröten, Pinguine, Tropenvögel und Fischen wie wir sie sogar in viel grösseren Zoos selten erlebt haben. Die Hallen sind allesamt hell und freundlich mit Naturlicht beleuchtet und sehen zum Teil frisch renoviert aus. Uns hat es sehr überrascht, dass wir noch nie vom grössten Zoo der Westschweiz gehört hatten. Wir könnten stundenlang die Pinguine beobachten oder das letzte Chamäleon im grünen Dickicht suchen: Für uns ist der Zoo de Servion ein echter Geheimtipp (zumindest für uns Deutschschweizer).
Schlangenzoo in Eschlikon
Wer Angst vor Schlangen hat, darf den Schlangenzoo in Eschlikon getrost auslassen und zwanzig Minuten nach Gossau weiterfahren und zum nächsten Titel springen, wo der vierte Zoo aus diesem Post zu finden ist. Im Schlangenzoo trifft man, ihr habt es geahnt, auf Schlangen. Etwa 220 Schlangen tummeln sich auf über 300m2 in ihren Terrarien.
Hier ist eine schweizweit einzigartige Artenvielfalt anzutreffen und den Schlangenpflegern merkt man sofort an, dass sie wahre Liebhaber sind und zu jedem ihrer Schützlinge ausführlich Auskunft geben können. Berühren kann man die Tiere übrigens auch, es werden sogar Fotoshootings mit professionellen Fotografen angeboten. Wer sich schon immer eine Schlange zulegen wollte ist hier auch an der richtigen Adresse: Der Zoo ist mit den Schlangenhaltern in der Schweiz gut vernetzt und vermittelt auf Anfrage auch gerne Tiere an liebevolle Halter.
Abenteuerland Walter Zoo in Gossau
Der Walter Zoo ist neben dem Zoo de Servion der grösste Zoo in dieser Liste. Er liegt auf einem flachen Hügel etwas ausserhalb vom St.Gallischen Gossau hinter dem bekannten Schloss Oberberg mit seinem Gourmetrestaurant. Auf etwa 5,5 Hektar findet man über fünfhundert verschiedene Tiere aus etwa 100 Arten. Speziell machen den Zoo aber nicht nur die Artenvielfalt und die Aussicht auf den Bodensee (welche man auch vom Panoramarestaurant aus geniessen kann). Besuchern fällt sofort das rotblaue Zirkuszelt auf, in dessen Manege regelmässig Vorführungen stattfinden.
Der Walter Zoo organisiert aber auch andere Anlässe wie Seminare, Gourmetabende im Restaurant, Märchenstunden für Kinder und Übernachtungen im Zoo. Abenteuerlustige schauen einfach spontan vorbei und lassen sich überraschen, alle anderen informieren sich am besten auf der übersichtlichen Internetseite, welche Spektakel zurzeit im Zoo besucht werden können. Es ist fast immer etwas los!
Übrigens: Auch für Personen, die schon einmal im Walter Zoo waren, lohnt sich ein erneuter Besuch. Im neuen Savannenhaus können seit August 2017 die verschiedensten Bewohner der afrikanischen Wüsten und Savannen bestaunt werden.
Papiliorama in Kerzers
Schmetterlingsliebhaber aus der Schweiz reisen meistens über die deutsche Grenze zur Bodenseeinsel Mainau, um zusammen mit Touristenhorden aus ganz Europa die bunten Tiere zu bestaunen. Spätestens seitdem das Papiliorama im Jahr 2003 sein grosses, domförmiges Schmetterlingshaus eröffnet hat, lohnt sich auch die Reise ins Fribourgische Kerzers. Die grösste Schmetterlingshalle der Schweiz beherbergt über tausend Schmetterlinge und Falter aus etwa einhundert Arten aus dem südamerikanischen Regenwald und dem Amazonasgebiet. Unter ihnen und in Gehegen ausserhalb tummeln sich zudem auch andere Tiere aus demselben Gebiet.
Faultiere, Fledermäuse, Ameisenbären, die süssen Pakas (die an eine Mischung aus Maus und Reh erinnern), Ozelote und viele weitere Säugetiere und Fische sind hier anzutreffen. Auf ihrer Internetseite findet man zu jeder Tierart im Zoo einen Enzyklopädieeintrag, sodass man die meisten Tiere anhand von Bildern identifizieren und mehr über sie erfahren kann. Wir ziehen das Papiliorama der hektischen Insel Mainau jederzeit vor!
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Studienganges „Digital Business Management“ an der HTW Chur. Mehr dazu unter: studium.htwchur.ch/digital-business-management
