Die schönsten Zahnradbahnen der Schweiz

Sie sind die wahren Könige der Alpen: Atemberaubende Aussicht, riesige Höhendifferenzen und wahre Schweissarbeit lassen dem Besucher hier die Haare zu Berge stehen!

Am Ende des 19. Jahrhunderts brach in der Schweiz das Bergbahn-Fieber aus und ein Kampf um Besucherzahlen liess die Arbeiter unter viel Schweiss an nie gedachten Orten Schienen und Masten in die Alpen hämmern. Das Ergebnis: Atemberaubende Höhen, Weltrekorde und eine geniale Aussicht. Das sind die 10 schönsten unter den Zahnradbahnen:

Platz 10: Mühleggbahn

Die Mühleggbahn führt direkt aus der Stadt St. Gallen auf einer Strecke von 306 Metern ins Naherholungsgebiet Drei Weiheren und ist seit 1893 in Betrieb. Damals wurde sie als Wassergewichtsseilbahn betrieben, die rein mit der Energie der Schwerkraft funktionierte. Jedoch hatte sie niemals die Kraft, die man echten Zahnradbahnen zuspricht.

Bald wurde sie zur Zahnradbahn umgebaut und ab 1975 als Schrägaufzug erneuert, der ab dann im 5-Minuten-Takt vollautomatisch funktionierte. Die Kabinen mit einer maximalen Besetzung von 30 Personen können sogar per Knopfdruck an der jeweiligen Station bestellt werden.

Platz 9: Brunnen-Morschach-Bahn

Schade, dass diese einst so hübsche Zahnradbahn nicht mehr existiert. Von 1905 bis ins Jahr 1969 fungierten die kleinen Kabinen als Verbindung zwischen der Anlegestelle für Schiffe in Brunnen am Vierwaldstättersee und der Talstation der Luftseilbahn Morschach-Stoos.

Mit Sicht auf den malerischen Vierwaldstättersee stieg man während zwei Kilometern die Zahnräder empor und überwand dabei sogar eine überhängende Felswand. Das Highlight: Man erkannte auf der anderen Seite des Urnersees den Ursprungsort der Schweiz; das Rütli.

Platz 8: Monte Generoso-Bahn

Sie ist die einzige Schweizer Schmalspur-Zahnradbahn südlich der Alpen und führt vom idyllischen Capolago am Luganersee hinauf zum Monte Generoso auf 1704 Metern über Meer. Dort oben erwarten den Besucher eine einzigartige Aussicht und das neu erbaute Gebäude der Steinblume (fiori di pietra) des berühmten Architekten Mario Botta.

Platz 7: Cornergrat-Bahn

Vor 120 Jahren konnten Besucher erstmals offiziell die heute zweithöchste Bergbahn Europas besteigen, die damals noch mit Dampflokomotive funktionierte. Später wurde sie elektrifiziert und galt als erste elektrisch betriebene Zahnradbahn der Schweiz.

Die Strecke wurde über die Jahre immer mehr verlängert und erreichte am Schluss eine imposante Höhe von 3089 Metern über Meer auf dem Monte-Rosa-Massiv. Die Strecke führt an im Winter stark von Lawinen gefährdeten Passagen vorbei in eine Welt von ewigem Eis und Schnee. Sie ist die Erlebnisreichste aller Schweizer Zahnradbahnen.

Platz 6: Schynige-Platte-Bahn

Wir beginnen hier gleich auf der Bergstation, denn da befindet sich das wohl schönste Panorama, das sich dem Zahnrad-Freund bietet: Ein Rundumblick von der Schynigen Platte auf Eiger, Mönch und Jungfrau, den Brienzer- und Thunersee.

Die Zahnradbahn funktioniert aufgrund gefährlicher Lawinenverhältnisse in den Wintermonaten nur im Sommer. Die Fahrleitung wird im Winter aus diesem Grund sogar abmontiert und erst bei der Schneeschmelze im Frühjahr wieder aufgesetzt.

Platz 5: Wengernalp-Bahn

Diese Bahn hat so einiges erlebt: Bereits im Sommer 1893 konnte die Bahn mit der spektakulären Aussicht nach einem normalen Fahrplan verkehren und fand schnell grossen Anklang. Doch der Ansturm war zu gross.

Die damaligen Bahnen waren mit derartig vielen Gästen und einer zeitweise monströsen Steigung von 250 Promille sichtlich überfordert und mussten durch einen stärkeren Fuhrpark ersetzt werden.

Manche der damals erneuerten elektrischen Waggons sind sogar heute noch im Einsatz. Doch manchmal kann auch die stärkste Bahn der Welt nichts gegen die gewaltigen Naturkräfte machen, die auf dem Berg herrschen.

In einer Rettungsaktion 1996, als man auf dem Jungfraujoch eingeschlossene Berggänger mit der Bahn zurückbringen wollte, kippte der Rettungs-Waggon beim 150 km/h starken Wind. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt.

Platz 4: Pilatus-Bahn

Hier handelt es sich um die schnellste Zahnradbahn der Welt. Aber noch atemberaubender als dieser Fakt ist die Fahrt. Auf einer Strecke, die unglaubliche 1635 Höhenmeter überwindet, klettert die Pilatusbahn von Alpnachstad hinauf zum luzernischen, sagenumwobenen Pilatus und lässt dem Fahrgast die Haare zu Berge stehen.

Die Pilatus-Bahn ist an einigen Stellen gar so steil, dass das herkömmliche System der aufeinanderreibenden Zahnräder nicht mehr funktioniert hätte, da die Zahnräder einander überstiegen hätten. Deshalb wurde hierfür extra ein Spezialsystem entwickelt, bei dem die Zahnräder seitlich ineinandergreifen.

 

Platz 3: Brienz-Rothorn-Bahn

Diese Bahn hat schwere Zeiten hinter sich. Mehrmals wurde die heute in der Schweiz einzige und letzte Dampflokomotive aufgrund zu starker Konkurrenz-Bahnen eingestellt und wieder aufgenommen. Doch sie hat es geschafft.

Die Brienzer Rothorn-Bahn, wie sie umgangssprachlich genannt wird, überwindet heute eine Höhendifferenz von 1678 Metern und durchfährt auf 7.6 Kilometern Wälder, Tunnels und muss an manchen Stellen anhalten, um Wasser für den Betrieb des Motors zu tanken.

 

Platz 2. Jungfraubahn

Einfach nur Wow. Diese Zahnradbahn mit der höchstgelegenen Bahnstation Europas auf 3454 Metern über Meer hat einen spektakulären Bau hinter sich. 16 Jahre dauerten die Arbeiten an der Strecke und verschlangen satte 16 Millionen Franken, was Anfang des 20. Jahrhunderts noch unglaublich viel war.

Der grösste Teil der Strecke auf das Jungfraujoch verläuft im Berg. Die Sprengungen verliefen damals sehr risikoreich und das Dynamit lief bei den dort herrschenden niedrigen Temperaturen Gefahr, zu früh zu explodieren. Es wurde 24/7 in 8-Stunden-Schichten gesprengt.

Es winkten jener Schicht, die den Durchbruch zum Jungfraujoch erreichen würde, eine Extra-Prämie. Deshalb wurde zu dieser Zeit viel mehr Dynamit verpulvert, als erlaubt war. Das Bergbahn-Fieber hatte die Schweiz gepackt und war mit der Fertigstellung der Jungfraubahn endlich gestillt.

Platz 1: Rigibahnen

Ein schweisstreibender Überlebenskampf liess die Rigibahnen zu den schönsten und ersten Bergbahnen Europas werden. 1871 fuhr die Rigibahn von der Seite Vitznau her das erste Mal zur Bergstation Rigi auf 1752 Metern über Meer.

Doch die Konkurrenz auf der anderen Seite der wunderschönen Rigi liess nicht lange auf sich warten und schon 1875 folgte die Eröffnung der Arth-Rigibahn. Auf der “Verlierer-Seite” warteten jedoch luxuriösere Wagen und eine noch herrlichere Aussicht.

Hier fährt übrigens der älteste elektrische Triebwagen (Baujahr 1911) den Berg hoch und runter.

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