Sie sind die grösste Rockband der Schweiz – das ist ihr Film

"Gotthard - One Life, One Soul": Das ergreifende Portrait einer turbulenten Musikerkarriere.

Über zwei Millionen verkaufte Alben weltweit, 14 mal auf Platz 1 der Schweizer Charts, mehrfach mit Platin und zahlreichen weiteren Awards ausgezeichnet: Auf nationaler Ebene sind Gotthard noch immer die erfolgreichste Schweizer Band aller Zeiten. Schon bald 30 Jahre dauert ihre Erfolgsgeschichte an, doch ist sie auch von einer schrecklichen Tragödie heimgesucht, welche die Band nachhaltig geprägt hat.

Acht Jahre ist es her, seit Sänger Steve Lee in der Wüste von Nevada während einer Motorradtour von einem Lastwagen erfasst wurde und dabei tödlich verunglückte. Nicht nur Fans waren geschockt, die Schweiz verlor mit dem 47-Jährigen einen ihrer sympathischsten und charismatischsten Stars. Der Film „Gotthard – One Life, One Soul“ bringt nun die Geschichte der Band in einer ausführlichen Dokumentation in die Schweizer Wohnzimmer.

Der musikalische Gotthard-Durchbruch

Filmcoopi

Steve Lee und Gitarrist Leo Leoni lernten sich Ende der Achtziger Jahre im Tessin kennen. Schnell war Leoni klar, dass die Stimme des Horgeners Weltformat hatte. Gemeinsam gründeten sie die Hardrockband Gotthard und begaben sich unter die Ägide von Musikproduzent Chris von Rohr. Dieser hatte als Bassit der Band Krokus bereits internationale Erfolge gefeiert und bewies auch hier Gespür: Bereits das 1992 veröffentlichte Debütalbum „Gotthard“ kletterte auf Platz 5 der Schweizer Hitparade – es blieb das einzige, das nicht auf den ersten Platz schoss.

Harter Rock mit weichem Kern

Filmcoopi

Schnell wurden Gotthard zu einem der angesagtesten Hardrock-Acts Europas und spielten Konzerte auf dem ganzen Kontinent, in Japan und den USA. Gleichzeitig wurde der Sound der Band softer und öffnete sich damit auch einem poporientierteren Publikum. Spätestens die Ballade „One Life, One Soul“ hob Gotthard auf ein kommerziell neues Level und etablierte Steve Lee als absoluten Ausnahmesänger. Doch nicht alle in der Band waren glücklich mit dieser neuen Ausrichtung und so fand die Gruppe 2003 mit dem Album „Human Zoo“ wieder zurück zu ihrer alten Härte.

Aus einer Tragödie wiedergeboren

Filmcoopi

Dem Erfolg tat dies keinen Abburch. Umso härter traf der plötzliche Tod ihres Frotnmannes die Band. Unterkriegen liess sie sich davon aber nicht. Nach längerer Pause fand Gotthard mit Nic Maeder jenen Mann, der fortan die grossen Stiefel von Lee auszufüllen hatte. 2012 erschien mit „Firebirth“ das erste Album in neuer Besetzung – und die Feuertaufe glückte: Die Scheibe, sowie ihre beiden Nachfolger „Bang!“ und „Silver“ landeten wieder auf der 1. Auch live sind Gotthard noch immer eine Urgewalt.

Filmreife Bandgeschichte

Die Dokumentation „Gotthard – One Life, One Soul“ von Regisseur Kevin Merz erzählt die turbulente Geschichte der Band und lässt wichtige Protagonisten wie Leo Leoni und Chris von Rohr ausführlich zu Wort kommen. Entstanden ist ein packendes, temporeiches und oft ergreifendes Portrait einer Schweizer Ausnahmeband, die sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt. Kein Wunder, gab es bei der Weltpremiere am Filmfestival Locarno 2017, wo die Doku als Abschlussfilm lief, Standing Ovations vom Publikum – fast so, als hätte Steve Lee noch einmal persönlich die Bühne gerockt.

Was denkst Du darüber?

Weitere tolle Artikel

Weitere Artikel laden... Wird geladen...Keine weiteren Artikel mehr...