Vermicelles, Magenbrot, Sauser: Auf diese Schweizer Spezialitäten freuen wir uns im Spätsommer.

Der Sommer dreht zwar noch eine Extrarunde. Doch unaufhaltsam nähern wir uns dem Frühherbst mit all seinen Köstlichkeiten.

Das Vermicelles

Ausländer rümpfen zuerst die Nase, wenn ihnen ein Teller «brauner Würmer» vorgesetzt wird. Aber wer jemals davon gekostet hat, wird das Maroni-Mousse im Mürbeteigtörtchen immer wieder haben wollen.

Wenn es in der Schweiz an jeder Ecke nach «heissen Maroni» duftet, ist auch «Vermicelles»-Saison. Neben pürierten Esskastanien sind Butter und sehr viel Zucker im Vermicelles enthalten. Für die typische Form wird die Maronenmasse durch ein Lochblech gepresst, so dass etwa 15 cm lange «Würmer» entstehen.

Am besten schmeckt Vermicelles übrigens mit einer Meringues-Schale.

Der Sauser

Bald ist es wieder soweit und in jeder Beiz hängen Plakate «Frischer Sauser». Ein Sauser hat nichts mit dem ähnlichen Wort «Sause» zu tun. Eher im Gegenteil. Denn Sauser ist ein nicht durchgegorener Traubenmost (also alkoholfrei), der sich nur etwa eine Woche lang hält. Es ist also schnelles Trinken angesagt.

Sauser ist zwar ein typisch schweizerischer Ausdruck, das Produkt gibt’s aber in allen Weinanbaugebieten. So wird der Sauser in Deutschland «Federroter» oder «Roter Rauscher» genannt, während die Österreicher den leckeren Jüngstwein «Sturm» nennen. Warum der so heisst, merkt man, wenn man den Sauser erst nach 14 Tagen trinkt.

Das Magenbrot

Wahrscheinlich gibt es keinen unappetitlicheren Namen für ein Lebkuchengebäck als «Magenbrot». Trotzdem ist der Herbst ohne das traditionelle Markt- und Messe-Food unvorstellbar.

An jeder, aber auch wirklich jeder Chilbi findet man das Magenbrot in der berühmten rosaroten Tüte. Beim Magenbrot handelt es sich nicht um herkömmliches Brot, sondern um eine Art Lebkuchengebäck, das mit Kakao- und Schokoladenpulver angereichert und kleingeschnitten gegessen wird.

Seinen Namen verdankt das Magenbrot den darin enthaltenen Gewürzen und dem Zucker. Beiden sagte man noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine verdauungsfördernde und aufputschende Wirkung nach. Aufputschend? Das Magenbrot ist schon seit dem 19. Jahrhundert eine typische Jahrmarktsspezialität.

Übrigens: Am besten schmeckt Magenbrot nicht frisch, sondern wenn es ein paar Tage alt ist. Dann hat sich die Glasur schön mit dem Teig verbunden.

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