1977 wurde Sohan Lal im krassesten Slum Neu-Delhis geboren. Er lebte mit seinen Eltern und sechs Geschwistern in einer kleinen Einzimmerwohnung, ohne Toilette versteht sich. Heute lebt er zusammen mit seine Frau und zwei Kindern in der Schweiz. Schon früh lernte er sich Geld zu verdienen und begann so seinen finanziellen Aufstieg.
Vom Schuhputzer zum Schweizer Ehemann
“Ich erinnere mich noch genau, dass mich mein Onkel eines Tages anschrie, ich täte nichts für die Familie. Er schlug mich. Deshalb fing ich an, als Schuhputzer zu arbeiten”, erzählt Sohan Lal gegenüber 20 Minuten. Später brachte er Touristen zu Reiseveranstaltern und zu einheimischen Läden und erhielt dafür eine Provision. Diese war hoch genug um ein Transport- und Reiseunternehmen aufzubauen.
Eines Tages lernte er während der Arbeit Nadja kennen. “Es war Liebe auf den ersten Blick”, schwärmt Sohan. Heute ist sie seine Ehefrau und hat mit ihm zwei Töchter. Seit 2004 leben die beiden in der Schweiz.
Nun reist er wieder nach Hause
Im September vergangenen Jahres startete der Inder seine 5’500 Kilometer lange Reise nach Neu-Delhi. Rund fünf Monate war Lal unterwegs, bis er im Januar 2018 in Neu-Delhi ankam.
“Mein Traum wird wahr. Noch keiner hat diese Strecke mit einer Rikscha zurückgelegt und ich freue mich auf den Weg von meiner neuen in meine alte Heimat. Ich möchte damit die Menschen inspirieren, einander zu helfen, denn dazu sind wir hier“, sagte er vor seinem Start ins Abenteuer
Für seine Aktion gab’s Spenden von allen Seiten, doch diese behielt der Rikscha-Fahrer nicht alle für sich “Die Gelder sind für die Reisekosten und alles darüber hinaus für die Aaina Foundation in Delhi. Diese liegt mir sehr am Herzen. Sie setzt sich für Drogensüchtige und Alkoholiker ein und wird von einem guten Freund von mir geleitet.“
Lal ist bereits seit einem halben Jahr wieder zurück bei seiner Familie in der Schweiz. Der viele Schnee hier muss ihn bei seiner Ankunft ganz schön überrascht haben.
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