27 brillante Köpfe: Das sind die Schweizer Nobelpreisträger (und warum sie gewonnen haben)

Vor über 100 Jahren verstarb mit Emil Theodor Kocher der erste Nobelpreisträger der Schweiz - und diese Männer sind ihm gefolgt.

Mit dem Nobelpreis werden jedes Jahr brillante Persönlichkeiten geehrt, die auf ihrem Wissensgebiet Herausraugendes geleistet haben. Der erste Schweizer unter ihnen war der Berner Chirurg Emil Theodor Kocher, welcher vor 100 Jahren im Alter von 75 Jahren verstarb. Ihm folgten 26 weitere Schweizer (Doppel-)Bürger als Preisträger in allen fünf zu vergebenen Kategorien. Hier eine Übersicht dieser grossen Verdienste:

Nobelpreis für Physik

LM
  • Charles Édouard Guillaume (1861 – 1938), gewonnen 1920 „als Anerkennung des Verdienstes, den er sich durch die Entdeckung der Anomalien bei Nickelstahllegierungen und die Präzisionsmessungen in der Physik erworben hat“
  • Albert Einstein (1879 – 1955), gewonnen 1921 „für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts“
  • Wolfgang Pauli (1900 – 1958), gewonnen 1945 „für die Entdeckung des als Pauli-Prinzip bezeichneten Ausschlussprinzips“
  • Felix Bloch (1905 – 1983), gewonnen 1952 „für die Entwicklung neuer Methoden zur kernmagnetischen Präzisionsmessung und den damit gemachten Entdeckungen“ (Kernspinresonanzspektroskopie)
  • Heinrich Rohrer (1933 – 2013), gewonnen 1986 „für ihre Konstruktion des Rastertunnelmikroskops“
  • Karl Alexander Müller (*1927), gewonnen 1987 „für ihre bahnbrechende Entdeckung von Supraleitung in keramischen Materialien“

Nobelpreis für Chemie

LM
  • Alfred Werner (1866 – 1919), gewonnen 1913 „auf Grund seiner Arbeiten über die Bindungsverhältnisse der Atome im Molekül, wodurch er ältere Forschungsgebiete geklärt und neue erschlossen hat, besonders im Bereich der anorganischen Chemie“
  • Paul Karrer (1889 – 1971), gewonnen 1937 „für seine Forschungen über die Carotinoide und Flavine sowie über die Vitamine A und B2“
  • Leopold Ružička (1887 – 1976), gewonnen 1939 „für seine Arbeiten an Polymethylenen und höheren Terpenen“
  • Hermann Staudinger (1881 – 1965), gewonnen „für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie“
  • Vladimir Prelog (1906 – 1998), gewonnen 1975 „für seine Forschungen in der Stereochemie organischer Moleküle und Reaktionen“
  • Richard R. Ernst (*1933), gewonnen 1991 „für seine Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden Kernresonanzspektroskopie, einer Methode zur Analyse von Molekülstrukturen“
  • Kurt Wüthrich (*1938), gewonnen 2002 „für seine Entwicklung der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie zur Bestimmung der dreidimensionalen Struktur von biologischen Makromolekülen in Lösungen“

Nobelpreis für Medizin

LM
  • Emil Theodor Kocher (1841 – 1917), gewonnen 1909 „für seine Arbeiten über Physiologie, Pathologie und Chirurgie der Schilddrüse“
  • Paul Hermann Müller (1899 – 1965), gewonnen 1948 „für die Entdeckung der starken Wirkung von DDT als Kontaktgift gegen mehrere Arthropoden“
  • Walter Rudolf Hess (1881 – 1973), gewonnen 1949 „für die Entdeckung der funktionalen Organisation des Zwischenhirns für die Koordination der Tätigkeit von inneren Organen“
  • Tadeus Reichstein (1897 – 1996), gewonnen 1950 „für die Entdeckungen bei den Hormonen der Nebennierenrinde, ihrer Struktur und ihrer biologischen Wirkungen“
  • Max Theiler (1899 – 1972), gewonnen 1951 „für die Erforschung des Gelbfiebers und seiner Bekämpfung“
  • Daniel Bovet (1907 – 1992), gewonnen 1957 „für seine Entdeckungen über synthetische Verbindungen, die gewisse Substanzen im Körper wirksam werden lassen, und besonders deren Wirkung auf das Gefäßsystem und die Skelettmuskulatur“
  • Werner Arber (*1929), gewonnen 1978 „für die Entdeckung der Restriktionsenzyme und die Anwendung dieser Enzyme in der Molekulargenetik“
  • Edmond Henri Fischer (*1920), gewonnen 1992 „für die Entdeckung der Mechanismen, welche die Stoffwechselvorgänge in Organismen steuern“
  • Rolf Zinkernagel (*1944), gewonnen 1996 „für die Entdeckung, wie das Immunsystem virusinfizierte Zellen erkennt“

Nobelpreis für Literatur

LM
  • Carl Spitteler (1845 – 1924), gewonnen 1919 „im besonderen Hinblick auf sein mächtiges Epos ‚Olympischer Frühling‘“
  • Hermann Hesse (1877 – 1962), gewonnen 1946 „für seine inspirierte Verfasserschaft, die in ihrer Entwicklung neben Kühnheit und Tiefe zugleich klassische Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt“

Friedensnobelpreis

LM
  • Henry Dunant (1828 – 1910), gewonnen 1901 als Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz
  •  Charles Albert Gobat (1843 – 1914) & Élie Ducommun (1833 – 1906), gewonnen 1902 als Leiter des Zentralbüros der „Interparlamentarischen Union für internationale Schiedsgerichtbarkeit“ bzw. Leiter des Berner Internationalen Ständigen Friedensbüros der „Interparlamentarischen Union für internationale Schiedsgerichtbarkeit“

Zudem wurden folgende Organisationen mit Sitz in der Schweiz mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet:

  • Ständiges Internationales Friedensbüro, 1910
  • Internationales Komitee vom Roten Kreuz, 1917
  • Internationales Nansen-Amt für Flüchtlingsfragen, 1938
  • Internationales Komitee vom Roten Kreuz, 1944
  • UNO-Flüchtlingshochkommissariat, 1954
  • Internationales Komitee vom Roten Kreuz, 1963
  • Internationale Arbeitsorganisation, 1969
  • UNO-Flüchtlingshochkommissariat, 1981
  • Intergovernmental Panel on Climate Change, 2007

Ob in diesem Jahr ein weiterer Preis hinzukommt? Die Verleihung findet jeweils am 10. Dezember statt.

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