5 geniale Erfindungen, die (fast) völlig überraschend von einem Schweizer gemacht wurden.

Wer häts erfunde?

Der Schweizer Pioniergeist ist weltbekannt. Dass aber folgende fünf Erfindungen ebenso schweizerischen Ursprungs sind wie Käse, Uhren oder Banken, wissen auch viele Eidgenossen nicht.

1. Die E-Gitarre

Wikipedia/Mr.Fingers

Die Musikwelt würde anders tönen, hätte der gebürtige Basler Adolph Rickenbacher 1931 nicht die Stromgitarre erfunden. Zusammen mit seinem Partner und Gitarristen George Beauchamp präsentierte der nach Los Angeles ausgewanderte Rickenbacher 1934 die „Frying Pan“, die erste seriell hergestellte elektrische Gitarre der Welt. Rickenbacher änderte seinen Namen in Rickenbacker, weil das „CH“ in Amerika schon damals Probleme machte.

Der Rickenbacker-Bass gehört heute zum Rock’n’Roll wie der Marshall-Verstärker, das Pearl-Schlagzeug oder die Fender-Gitarre. Die Beatles spielten ihn, The Who, Pink Floyd, Lemmy, Paul Weller und ebenso Chris Martin.

2. Der Rorschach-Test

Wikipedia/Hermann Rorschach

Obwohl es am Bodensee einen Ort namens Rorschach gibt, ist der Namensgeber des berühmten „Tintenklecks-Tests“ Hermann Rorschach, ein 1884 in Zürich geborener und in Schaffhausen aufgewachsener Psychiater, der eigentlich Künstler werden wollte. Die menschliche Neigung zur Interpretation nahm Hermann Rorschach zum Anlass für sein diagnostisches Hilfsmittel, das er um 1917 entwickelte. Seine Methode wurde seitdem als Werkzeug für die psychologische Bewertung und Diagnose verwendet, gilt aber bis heute als umstritten. Hermann Rorschach starb 1922 in Herisau. Er wurde nur 37 Jahre alt.

3. Der Robidog

„Nein, das ist keine Wahl-Urne“, müssen Schweizer Ausländern erklären, die glauben, wir Schweizer würden einmal in der Woche über irgendwas abstimmen. Beim Robidog handelt es sich dennoch um eine der wohl schweizerischsten Erfindung überhaupt. Die immer noch als Kleinstfirma operierende Firma Robidog veränderte die Hundewelt – immer mehr auch weltweit.

Seit es Hunde gibt, ärgern sich Menschen über deren Häufchen. In vielen Ländern ist es Pflicht, den Hundekot einzusammeln und zu entsorgen. In der Schweiz wollte Ende der 80er-Jahre sogar eine Volksinitiative, dass die Entsorgung von Hundehäufchen in die Verfassung aufgenommen wird. Soweit ist es dann doch nicht gekommen.

Anfangs der 80er entwickelte ein gewisser Joseph Rosenast das System des grünen Sammelbehälters, in dem Hundebesitzer den Kot ihres Lieblings entsorgen können. 1981 liess er es patentieren, 1987 gewann Rosenast mit dem Robidog eine Medaille an der Genfer Erfindermesse.

Bis heute sind es weit über 40’000 Behälter in über 2’000 Gemeinden. Die Ausrede, dass gerade kein Robidog in der Nähe war zählt also nicht – denn sie stehen an fast jeder Strassenecke.

Im Jahr 2008 starb der Erfinder des Robidogs im Alter von 78 Jahren.

4. Der Asphalt

Bevor der Schweizer Arzt Ernest Guglielminetti die Asphaltierung der Strassen erfand, hustete die Welt bei jedem Auto, das vorbeifuhr und Staub aufwirbelte. Der in Brig geborene Guglielminetti entdeckte diese Antistaub-Methode, nachdem er als Arzt in Java und Borneo die Einheimischen beobachtetet hat, wie sie zur Gebäudeabdichtung Teer verwendeten.

1902 liess der clevere Doktor zur Staubbekämpfung in Monaco eine 40 Meter lange Strasse mit heissem Teer bestreichen. Es funktionierte – bis heute. Übrigens: Ernest Guglielminetti erfand auch das Atemgerät für Bergsteiger, Piloten und Taucher.

5. Meringue

flickr/Ruth Hartnup

Lange bevor Sherlock Holmes in Meiringen in den vermeintlichen Tod stürzte, war das Dorf im Haslital bereits bekannt für seine süssen Eiweissschalen. Um das Jahr 1600 soll der italienische Zuckerbäcker Gasparini das Dessert aus Zucker und Eischnee kreiert haben. In Anlehnung an das Dorf Meiringen benannte Gasparini seine feine Erfindung Meringue. Sogar am französischen Hof unter Ludwig XV. soll die Meringues-Schale sehr beliebt gewesen sein. Französische Kolonialisten exportierten sie bis nach Haiti. Die leckere „Baiser“-Speise soll auch Namensgeber des karibischen Tanzes „Merengue“ gewesen sein. Aber ob das stimmt?

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