Sein Name ist zum Synonym für luxuriöses Logieren auf der ganzen Welt geworden: César Ritz, geboren am 23. Februar 1850 in Niederwald VS, galt zu Lebzeiten als König der Hoteliers und sein Einfluss ist bis heute noch spürbar. Er arbeitete sich hoch vom Schuhputzer zum Direktor zahlreicher Nobelhotels und verstarb am Ende doch tragisch und einsam in Küsnacht am Rigi.
„Aus dir wird nie ein richtiger Hotelier!“
Seine ersten Schritte im Gastgewerbe unternahm der junge César als Kellnerlehrling in Brig. Doch schien sein Ausbildner alles andere als angetan vom Talent des 17-Jährigen und prophezeite ihm, dass er es im Hotelgewerbe nie zu etwas bringen werde. Frustriert reiste Ritz nach Paris, wo soeben die Weltausstellung eröffnet hatte.
In der französischen Hauptstadt verdingte sich César in den folgenden Jahren zunächst als Schuhputzer und später als Kellner. Dabei freundete er sich mit dem legendären Meisterkoch Auguste Escoffier an – unter anderem Erfinder des Desserts Pêche Melba. Die Wege der beiden Männer würden sich auch beruflich immer wieder kreuzen.
„Der Kunde hat immer recht!“
Langsam begann sich César Ritz emporzuschuften. In Wien arbeitete er im Restaurant Les Trois Frères Provençaux und kam dort in Kontakt mit der High Society Europas, zu welcher der Walliser fleissig Kontakte knüpfte. Schliesslich übernahm Ritz bei seiner Rückkehr in die Schweiz mit dem Rigi-Kulm zum ersten Mal die Direktion eines Hotels.
Ritz legte grossen Wert auf noch nie dagewesenen Luxus. Gegenüber seinen Mitarbeitern prägte er den Satz „Der Kunde hat immer recht!“. So verwandelte er auch das Grand Hotel National in Luzern zu einem der gefragtesten Häusern Europas. 1888 heiratete der Hotelier die Französin Marie-Louise Beck. Kurz darauf erwarb Ritz in Cannes und Baden-Baden zwei weitere Nobelhotels.
„König der Hoteliers, Hotelier der Könige.“
In London führte Ritz das Hotel Savoy zu Ruhm und Ansehen. Im Grand-Hotel von Rom stattete Ritz zum ersten Mal sämtliche Zimmer mit eigenem Bad aus und setzte damit weltweite Standards. Bald schon trugen Luxushäuser in Kairo, Madrid und Johannesburg seinen Namen und Stempel. Und so war es der Prince von Wales persönlich, der Ritz als „König der Hoteliers und Hotelier der Könige“ bezeichnete.
Mit dem Hotel Le Ritz in Paris erfüllte sich der inzwischen 48-Jährige einen Lebenstraum und stellte dazu seinen alten Wegbegleiter Escoffier als Maitre de Cuisine an. César war auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen – doch lange hatte er nicht Grund zur Freude. Überarbeitet und an Depressionen erkrankt, begann sich der einst rastlose Unternehmer langsam zurückzuziehen.
„Merci, Monsieur Ritz.“
Noch einmal bereiste César Ritz seine Heimat Niederwald, Ehefrau Marie-Louise führte derweil als eine der ersten weiblichen Hoteldirektorinnen der Welt die Geschäfte weiter. Aufgrund von Einreiseschwierigkeiten konnte sie aber nicht an der Seite ihres Gatten sein, als dieser am 23. Oktober 1918 alleine und gezeichnet von seiner Krankheit im Alter von 68 Jahren starb.
Zurück liess César Ritz nicht nur seine Hotels, die noch heute zu den besten der Welt zählen und die Schönen und Reichen von überall her anlocken. In Le Bouveret befinden sich ausserdem die César Ritz Colleges Switzerland, eine der international besten und anerkanntesten Hotelfachschule der Welt. Sie lehren weiter, was Ritz schon damals seinen Angestellten predigte: „Le client n’a jamais tort!“