Das ist die Geschichte der Schweizer Luftwaffe – Teil 1: Vom Anfang bis zum Endes des 1. Weltkriegs

1900 bis 1918

Im Verlauf der Zeit standen verschiedenste Flugzeuge im Dienst der Schweizer Luftwaffe. In dieser Serie blicken wir in die Geschichte zurück und stellen die verschiedene Epochen der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen vor. Der erste Teil geht von den Anfängen der Luftwaffe bis zum Ende des Ersten Weltkriegs.

Die Schweizer Militäraviatik nahm ihre Anfänge 1892, als der Generalstab die Anschaffung eines Fesselballons zur Aufklärung in Angriff nahm. Am 24. Mai 1897 holte der Bundesrat beim Parlament die Erlaubnis ein, eine Luftschifferkompanie zu bilden. Er war überzeugt, „dass unsere Armee das mächtige Kriegsmittel des Fesselballons nicht länger entbehren darf.“

Am 25. Juli 1900 rückten dann erste Freiwillige in die Luftschiffer-Rekrutenschule in Bern ein. Die Einheit bestand aus rund 100 Mann, 66 Pferden und 14 Fuhrwerken sowie einem Ballon und war in der neu erbauten Ballonhalle im Berner Beundenfeld stationiert. Ein Franzose sollte die angehenden Ballonoffiziere in die Kunst der “Luftnavigation” einführen.

1914-1918; Schweizerisches Bundesarchiv

Das verlief nicht immer reibungslos. Bei einer Übung ohne Korb riss das Transportkabel und der Ballon verschwand in den Wolken. Erst einige Tage später wurde er total zerrissen wieder gefunden. Ab dann trug der Ballon den Namen “Vagabund”.

1914-1918; Schweizerisches Bundesarchiv

Weiteren Investitionen in die Militäraviatik wollte der Bundesrat aber nicht tätigen. Also startete die Offiziersgesellschaft einen Spendenaufruf, bei dem 1,7 Millionen Franken zusammenkamen. Der Kauf von sechs Doppeldeckern wurde jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vereitelt. Am Tag der Mobilisation standen lediglich neun Piloten mit acht Privatflugzeugen zur Verfügung, die bestenfalls für Aufklärungsflüge geeignet waren. Stationiert waren die Fliegertruppen zunächst ebenfalls im Berner Beundenfeld. Die Ballonkompanie stellte die Wacht- und Bedienungsmannschaft.

1914-1918; Schweizerisches Bundesarchiv

Die Kriegsjahre waren geprägt vom Aufbau der Flugwaffe und einem regen Schulbetrieb in Dübendorf und Thun. Die finanziellen Mittel blieben begrenzt. Der Kommandant Theodor Real trat deswegen bereits 1916 zurück. Bei Kriegsende 1918 bestand die Luftwaffe aus 62 Militärpiloten und 68 Flugzeugen, die alle in der Schweiz gebaut worden waren.

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