Die Geschichte der Schweizer Luftwaffe – Teil 2: Die Zwischenkriegszeit und der Zweite Weltkrieg

1918-1945

Im Verlauf der Zeit standen verschiedenste Flugzeuge im Dienst der Schweizer Luftwaffe. In dieser Serie blicken wir in die Geschichte zurück und stellen die verschiedene Epochen der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen vor. Der zweite Teil beginnt in der Zwischenkriegszeit und endet mit dem Zweiten Weltkrieg.

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Nachdem die Schweizer Luftwaffe während dem Ersten Weltkrieg 68 Flugzeuge zählte, bekam der Fliegertrupp erst um 1930 die ersten Kampfaufgaben. Zuvor bestand die Aufgabe der Schweizer Luftwaffe lediglich darin, den Schweizer Luftraum zu überwachen.

Mit der Aufrüstung der Deutschen Wehrmacht, sah sich auch die Schweiz gezwungen, mit veralteten C-35-Doppeldeckern aufzurüsten. Aufgrund der politischen Lage in Europa wurde der Fliegertrupp zur Waffengattung erklärt. Innert kürzester Zeit wurde so der Bestand an Piloten verdoppelt. Die erste Serie der in Deutschland bestellten Me-109-Jagdflugzeuge traf noch rechtzeitig vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs ein.

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Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs verfügte die Schweizer Luftwaffe über 86 Jagd- sowie 121 Beobachtungs- und Erdkampfflugzeuge, allerdings galten nur drei der insgesamt 21 Fliegereinheiten als kriegstüchtig. Die Lücke wurde sukzessive durch Ankauf von weiteren Messerschmitt Bf 109 und in Lizenz gefertigten französischen Morane-D-3800 geschlossen.

1943 zog sich der Fliegertrupp ins Reduit zurück und wurde beim Flugplatz in Emmen stationiert. Innerhalb der Alpen wurden weitere Flugplätze für das Militär in Betrieb genommen.

Zu Beginn schoss die Fliegertruppe im Luftkampf elf Flugzeuge der deutschen Luftwaffe ab. In der Folge protestierte die Reichsregierung am 6. Juni 1940 gegen die schweizerischen Angriffe auf deutsche Flugzeuge. Deutschland verlangte Schadenersatz und eine Entschuldigung durch den Bundesrat. Um der Schweiz einen Denkzettel zu verpassen, wurden Saboteure in die Schweiz geschickt, die am 16. Juni 1940 zwischen 22 und 24 Uhr Sprengstoffanschläge auf den Flugplätzen Spreitenbach, Bözingen, Payerne und Lausanne durchführen sollten. Aufgrund dieser Massnahmen des grossen Nachbars verbot General Guisan die Luftkämpfe im Schweizer Luftraum bis 1943.

Während dem Zweiten Weltkrieg kam es zu insgesamt 6’501 Grenzverletzungen, 198 fremde Flugzeuge landeten auf Schweizer Boden und 56 Flugzeuge stürzten in der Schweiz ab.

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