Die grössten 8 Schweizer Skirennfahrer der 70er und 80er Jahre

Früher waren unsere Ski-Mannen die Helden der Nation.

Es gab mal eine Zeit, da war jedes Skirennen ein Gassenfeger. Keine Schweizer Familie, die in den 70er Jahren nicht vor der Glotze hockte und zuschaute, wie legendäre Skirennfahrer einen Sieg nach dem anderen einfuhren.

Bernhard Russi (Rücktritt 1978)

Wer kennt ihn nicht?! Der Abfahrer der Nation gewann 1972 in Sapporo olympisches Gold, siegte an zwei Weltmeisterschaften und holte in Innsbruck 1976 nochmals Silber in der Abfahrtsdisziplin. Doch wusstest du, dass zu Beginn des Jahres 1969 der damals noch weitgehend unbekannte Russi Stuntman bei den Dreharbeiten zum James-Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ war? Während der Aufnahmen einer Verfolgungsjagd auf Skiern vom Schilthorn stürzte er schwer und brach sich dabei einen Halswirbel, was beinahe seine Karriere beendete. Bis zum heutigen Tag ist Bernhard Russi als Pistenbauer aktiv.

Heini Hemmi (Rücktritt 1979)

Nur gerade 1.63 Meter gross ist der Olympia-Gold-Gewinner von 1976. Seine geringe Grösse zwang ihn risikoreicher zu fahren als die anderen. Darum fiel Hemmi im zweiten Lauf weit zurück oder schied aus, weshalb er den Spitznamen «Sturzenegger» erhielt. Trotzdem gewann der sympathische Bündner den Riesenslalom-Weltcup in der Saison 1976/77.

Peter Lüscher (Rücktritt 1985)

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Okay, es gab erfolgreichere Skirennfahrer als Peter Lüscher. Dennoch gewann Lüscher in seiner Karriere sechs Weltcuprennen und 1978/79 den Gesamtweltcup. Ausserdem ergatterte er 1982 bei der Weltmeisterschaft in Schladming Silber in der Kombination. Auch bei der Partnerwahl blieb Lüscher dem Ski-Sport treu: Das Romanshorner Ski-Ass ist mit der ehemaligen französischen Skirennfahrerin Fabienne Serrat verheiratet. Sie haben zwei gemeinsame Kinder.

Roland Collombin (Rücktritt 1974)

Roland Collombin war zusammen mit Bernhard Russi die Schweizer Abfahrtshoffnung, bis er am 7. Dezember 1975 in Val-d’Isère nach einem Sprung so sehr stürzte, dass er danach zwei Tage gelähmt war. Das war das Ende seiner vielversprechenden Karriere. Der Sprung auf der Piste Oreiller-Killy wird seither Bosse à Collombin genannt. Heute ist Collombin in Versegères als Winzer, Weinhändler und Hotelier tätig.

Pirmin Zurbriggen (Rücktritt 1990)

So einen wie Zurbriggen gibt es nur einmal in 100 Jahren. Er war der Roger Federer des alpinen Ski-Zirkus. Er gehört mit 40 Weltcupsiegen zu den erfolgreichsten Skirennfahrern aller Zeiten. Er gewann 9 Medaillen an Weltmeisterschaften, wurde Olympiasieger in der Abfahrt und holte viermal die grosse Kristallkugel.

Joel Gaspoz (Rücktritt 1989)

Nicht zu vergessen sind die Leistungen von Joel Gaspoz aus Morgins. Der Walliser siegte mitte der 80er-Jahre insgesamt sechsmal im Riesenslalom und 1987 auch im Slalom. Grosses Pech hatte der Rennfahrer vor allem bei den Weltmeisterschaften, wo er nach guter Platzierung im ersten Lauf im zweiten Lauf stürzte und ausschied.

Peter Müller (Rücktritt 1992)

Keiner war schneller als Peter Müller. Und ehrgeiziger. Beides zusammen brachte ihn 24 Mal aufs oberste Treppchen des Podests. Er ist hinter Franz Klammer der zweiterfolgreichste Abfahrer der Weltcup-Geschichte. Seine persönliche Krönung: In Crans Montana holte er an der WM 1987 Gold in der Abfahrt.

Franz Heinzer (Rücktritt 1994)

Franz Heinzer ist vielleicht der grösste Pechvogel in der Schweizer Abfahrer-Geschichte. Dreimal hintereinander belegte er an Weltmeisterschaften den undankbaren 4. Platz. Bis 1991, als er an der WM Saalbach-Hinterglemm endlich die Goldmedaille holte. Übrigens: Daniel Mahrer gewann die Bronzemedaille.

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