Fast wie anno dazumal

Im Emmental scheinen die Uhren ein bisschen langsamer zu ticken, auch wenn es um die Herstellung der berühmten Kambly Bretzeli geht.

Mehl aus der Dorfmühle, frische Butter aus der Käserei und ein Bretzeli, das auf einem über hundertjährigen Rezept beruht: Wer mit dem E-Bike auf den Spuren des Kambly Bretzelis durchs Emmental kurvt, fühlt sich in frühere Zeiten zurückversetzt.

 

Beitragsquelle: www.myswitzerland.com 

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Mintgrün mit viel Holz oder lieber rostrot? Schön sind sie alle, die nostalgischen Mühlen, die leise in der dreistöckigen Mühle rattern. Diverses Korn aus der Umgebung wird hier verarbeitet. Beat Haldemann führt die Mühle bereits in fünfter Familiengeneration. Seit der Gründung der Firma Kambly 1910 liefert die Familie auch das Mehl für die bekannten Kambly Bretzeli im Emmental.

Ein Handschlag als Vertrag.

«Solange im Dorf eine Mühle ist und wir mit der Qualität zufrieden sind, können Haldemanns uns das Mehl liefern», so soll Grossvater Kambly anno dazumal gesprochen haben. Was mit einem Handschlag besiegelt wurde, gilt auch heute noch. «Wir haben mit Kambly bis heute keinen schriftlichen Vertrag», schmunzelt Müller Beat Haldemann.

Nach Grossmutters Rezept

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Mit dem Emmentaler Bretzeli hat die Geschichte von Kambly vor über 100 Jahren ihren Anfang genommen. Dem Ruf der Liebe folgend liess sich Oscar R. Kambly in Trubschachen nieder und begann das Bretzeli nach Grossmutters Familienrezept für die Talschaft zu backen.

Heute ist Kambly der umsatzstärkste Gebäckhersteller und der führende Exporteur der Schweiz. Was gleich geblieben ist: Einheimische Produzenten liefern ihre Rohstoffe für die legendären Biscuits.

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Wer die Kambly Bretzeli nicht nur geniessen, sondern die Tradition dahinter erleben will, dem sei die Kambly Erlebnis Tour empfohlen. Mit App und E-Bike ausgerüstet, führt die mit der Nr. 777 signalisierte Velotour durch die Hügel des Emmentals – auf den Spuren der Müller, Bauern, Käser und Bäcker des Biscuits. Die verbrannten Kalorien sind mit einer Bretzelipause unterwegs schnell wieder reingeholt.

Alte Getreideart – neu entdeckt.

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Die Erlebnistour führt entlang des Bauernhofs Bäreggwinkel, der etwas oberhalb von Trubschachen liegt. Hier pflanzt die Bauernfamilie Stettler jenes Korn an, das später in der Mühle Haldemann verarbeitet wird. Dazu gehört auch Urdinkel, eine alte Getreidesorte, die wieder an Beliebtheit gewonnen hat. Da der Urdinkel besonders robust ist, gedeiht er auch in höheren Lagen und ist daher ideal für das hüglige Emmental

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Auch ihre Milch findet den Weg ins Kambly Bretzeli. Sie wird nämlich in der Dorfkäserei Götschi in Trubschachen zu Butter verarbeitet. Und zwar mit viel Liebe zum Detail. Flink füllt der Käser Martin Götschi die Butter in kleine mit Enzian geschmückte Holzförmchen ab. Dabei meint er augenzwinkernd: «Diesen Aufwand betreiben wir allerdings nur für die Butter, die wir in den Läden verkaufen.»

Das Geheimnis der Bretzeli ist also ganz viel traditionelle Handarbeit.

Originalbeitrag: www.myswitzerland.com/de-ch/pages/stories/sommergeschichten/fast-wie-anno-dazumal.html

Weitere Infos zur Kambly Erlebnis Tour und weitere tolle Ausflugstipps findest du unter: www.myswitzerland.com

 

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