Seine Schweizer Scherenschnitte haben es bis ans andere Ende der Welt geschafft

Unsere Webseite suissebook.ch hat ein neues Auftreten. Wir stellen euch den Mann vor, der die Seite mit einem seiner kunstvollen, traditionellen Schweizer Scherenschnitte verschönert.

Ueli Hauswirths Welt ist schwarz und weiss, denn der Künstler aus Zweisimmen ist Scherenschneider. Sein Geschick mit der Schere brachte den 73-Jährigen bis nach Hong Kong und auch in der Schweiz waren seine Arbeiten bereits an vielen prominenten Orten zu sehen.

In jedem Scherenschnitt steckt ein Stück seiner Kindheit

Ueli Hauswirth

Es ist eine heile Welt, die in den Scherenschnitten des Künstlers zu sehen ist. Szenen von Alpaufzügen, Bauernhöfe, blühende Bäume mit Vögeln und die Schweizer Berge – jedes Stück ist ein filigranes Unikat, in stundenlanger Arbeit von Hand ausgeschnitten.

Die Welt, welche da in schwarz und weiss zu sehen ist, wiederspiegelt zu einem grossen Teil die Kindheit des Scherenschneiders. Hauswirth wuchs im Ebnit bei Saanen auf. Stets war er von Tieren und der Natur umgeben, verbrachte mehrere Sommer auf der Alp und half im Viehstall des Nachbarn mit.

Bereits mit sechs Jahren schnitt der Zweisimmer die ersten Tiere aus. Seine Mutter war von der Kunstfertigkeit ihres Sohnes so begeistert, dass ihre Freude an den Scherenschnitten auf den Jungen übersprang. 1963 stellte Ueli Hauswirth seine ersten Werke aus. Mittlerweile kann der Scherenschneider auf über 100 Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland zurückblicken.

Scherenschnitte auf Kreiseln und Bahnwagen

Ueli Hauswirth

Neben den traditionellen Schweizer Motiven schneidet Hauswirth auch Portraits. 2017 war er beispielsweise beim Psychoanalytischen Seminar Zürich im Theater der Künste zu Gast, um Portraits zu erstellen und auch in den Museen Aarau, im Fricktalermuseum in Rheinfelden und in der Fondation Beyeler in Riehen schnitt der Künstler Portraits aus Papier.

Doch nicht nur in Museen und sind die filigranen Werke Hauswirths zu sehen. Auf dem 2011 neugestalteten Kreisel in Zweisimmen prangt ein in Stahlblech geschnittener Scherenschnitt nach Ueli Hauswirth. Auch auf einer Komposition der Wengeneralp Bahn durften die Motive des ehemaligen Eisenbahnmitarbeiters zwischen Lauterbrunnen und Grindelwald hin und her fahren.

Der chinesische Staatspräsident erhielt einen originalen Hauswirth

Ueli Hauswirth

Dass seine Arbeiten in Hong Kong ausgestellt wurden, haben wir bereits kurz angetönt. Einer von Hauswirths Scherenschnitten hat aber einen ganz besonderen Platz am anderen Ende der Welt erhalten. Der Bundesrat schenkte nämlich dem Chinesischen Staatspräsidenten ein Kunstwerk des Scherenschneiders.

Neben den Scherenschnitten spielt die Musik eine zentrale Rolle im Leben des Künstlers. Hauswirth spielte bereits als Kind Cello und schwärmt auch heute noch von klassischer Musik. Zwar dient sie nicht als Inspiration für seine Scherenschnitte, dafür sei sie zu weit von den volkstümlichen Sujets entfernt, verrät Hauswirth, sie motiviere ihn aber bei der Arbeit. „Mit Musik geht alles ein bisschen schneller und einfacher von der Hand.“

Bildquelle: Ueli Hauswirth 

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