God Save den Schweizerpsalm

Die unendliche Geschichte um unsere Nationalhymne.

Jedes Land hat eine Nationalhymne. Die Schweiz hatte sogar zwei. Erst seit 1961 ist der Schweizerpsalm die offizielle Schweizer Nationalhymne. Bis dahin existierte auch das populäre Lied „Rufst du mein Vaterland“ als Nationalhymne. Der Text stammte vom Berner Philosophieprofessors Johann Rudolf Wyss. Das Problem: Der Text wird zur Melodie der britischen Königshymne gesungen. Die Melodie war damals weit verbreitet, speziell unter den Feinden Napoleons.

 

Wirr und unverständlich: Wen wundert’s, dass praktisch kein Schweizer den Text der Nationalhymne singen kann. Erst seit 1961 ist der Schweizerpsalm offizielle Nationalhymne – zuvor sangen die Eidgenossen die britische Königshymne.

Weil es die gleiche Melodie wie die britische Königshymne „God Save the Queen“ hatte, kam es bei Diplomatenbesuche der Briten stets zu Missverständnissen. So erklärte der Bundesrat 1961 die eigenständige Komposition von Alberich Zwyssig zur offiziellen Nationalhymne.

Komponiert hat die Melodie zur neuen Nationalhymne der Zisterzienser Alberich Zwyssig mit dem Lied „Diligam te Domine“, das er schon 1835 für eine Pfarrinstallations-Feier in der Dorfkirche Wettingen schrieb.

Den Text zum Schweizerpsalm schrieb 1841 der Zürcher Dichter Leonhard Widmer. Der Inhalt ist ziemlich wirr und so recht versteht ihn keiner. So kommt’s, dass die wenigsten Schweizer die Nationalhymne singen können.

Übrigens:

Täglich, kurz vor Mitternacht wird die Hymne auf SRF 1 gespielt. Seit über 50 Jahren. Bis 1981 war es das Zeichen für Sendeschluss. Nachdem DRS 1 auch die Nacht durch sendete, verschwand die Nationalhymne zunächst aus dem Sendeprogramm. Doch es gab Proteste von Hörern und Politiker. Also wurde die Hymne 1983 wieder eingeführt und bis heute jeweils um Mitternacht gespielt. Es handelt sich dabei um Aufnahmen der Polizeimusik Zürich.

 

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