Happy Birthday, liebe Schweiz! Hier 20 Sachen, die dich einzigartig machen.

Happy Birthday, liebe Schweiz. Darum bist du so besonders.

Folgende 20 Sachen sind so typisch schweizerisch wie das Matterhorn, Roger Federer und der Emmentaler Käse.

1. Das Grüezi

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„Grüezi“ ist in der Deutschschweiz mehr als die höfliche Art „Guten Tag“ zu sagen. Beim „Grüezi“ handelt es sich stets auch um einen Check der Sicherheitslage – denn böse Menschen sagen niemals „Grüezi“. Auch der Tonfall ist relevant. Ein hässiges, scharf ausgesprochenes „Z“ ist ein schlechtes Zeichen.

Aus dem „Grüezi“ des Gegenübers kann der Deutschschweizer schliessen, woher der andere kommt – denn „Grüezi“ wird in jedem Tal der Deutschschweiz anders ausgesprochen oder betont. Das deutsche „Grützi“ kommt dabei am wenigsten gut an.

Handelt es sich um mehrere Personen, werden sie kollektiv gegrüsst, also „Grüezi mitenand“ – alles andere wäre unhöflich.

Aber Obacht: „Grüezi“ sagt man nicht überall und zu jedem, dem man begegnet. Im Dorf (bis 1000 Einwohner) wird jeder und alles gegrüsst, aber keinesfalls in der Stadt (mit mehr als 10’000 Einwohner) oder in einem Mehrfamilienhaus mit mehr als sechs Stockwerken. Das wäre seltsam.

PS: „Grüezi“ wird nur verwendet zwischen acht Uhr morgens und fünf Uhr abends. Davor heisst es „Guete Morge“, danach „Guete Abig“.

2. Der Cervelat

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Der Schweizer isst im Durchschnitt 21 Cervelats pro Jahr. Insgesamt werden in der Schweiz jährlich 160 Millionen Cervelats produziert. Am liebsten essen wir ihn dabei gegrillt.

1891 wurde der Cervelat zum ersten Mal im Zusammenhang mit dem Schweizer Nationalfeiertag am 1. August, erwähnt. 2006 gab es eine nationale Cervelat-Krise, weil die EU verboten hatte, Rinderdärme aus Brasilien zu importieren. Heute ist der Nachschub dank uruguayischen und argentinischen Rindern gesichert.

3. Das Rivella

Debbie and Gary

Die Frage nach dem Schweizer Nationalgetränk würden die meisten Schweizerinnen und Schweizer so beantworten: Rivella! Die älteren wohl mehr als die jungen Leute, die wie überall lieber Gummibärli und Coci süffeln. Doch das Milchserum-Getränk (!) ist nach wie vor der zweitgrösste Süssgetränkehersteller der Schweiz – gleich hinter Coca Cola.

4. Die Stange

Dani Lütolf

Prost Schweiz! Wir stossen und zwar mit einer Stange. Dabei ist keine echte Stange gemeint, sondern ein etwa 3dl grosses Glas Bier.

5. Die Migros

Die Schweizer werden entweder als Migros- oder als Coop-Kinder geboren. Während die Eltern heute im Aldi Schnäppchen jagen, sind die Kinder der Migros oder dem Coop treu geblieben.

6. Der Sackhegel

Jeder richtige Schweizer Bub und auch einige Mädchen hatten früher ein Schweizer Sackmesser von Victorinox im Sack. Heute ist diese “Multifunktionswaffe” an Schulen nicht mehr erlaubt und in Flugzeugen schon gar nicht. Es könnte ja plötzlich einer auf die Idee kommen, mit dem Schraubenzieher das Flugzeug auseinander zu nehmen. Dabei hat McGyver doch oft genug bewiesen, dass man mit dem Flaschenöffner Bomben entschärfen kann.

7. Das Äbä

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Die Schweizer haben gerne Recht! Für dieses Rechthaben gibt es im Schweizerdeutschen sogar ein Wort: Äbä. Äbä ist mehr als das deutsche „eben“. Äbä bedeutet sowohl „ich hab’s schon immer gesagt“ als auch der rechthaberische Schlusspunkt einer Diskussion. Äbä ist darum mehr als ein Wort, äbä ist eine Haltung, eine sture meist. Aber das passt ja irgendwie zum Schweizer.

8. Das Aromat

David Haberthür

Die Schweiz wäre vielleicht ein schlechterer Ort, wenn es Aromat nicht gäbe. Erfunden 1953, würzt dieses Wunderding von Knorr nicht nur die Speisen der Schweizer seit über 50 Jahren, sondern es macht auch ebenso lang schon glücklich. Nur einer von vielen tollen Nebeneffekten von Geschmacksverstärkern.

9. Das Fondue

Pedro Cerqueira

Oder wie es die Deutschen nennen: Käsesuppe. Beim Fondue handelt es sich nicht – wie irrtümlich angenommen – um eine uralte Schweizer Tradition, sondern um eine relativ neue Sache. Erst als in den 50er-Jahren das Käsefondue in die Armeekochbücher aufgenommen wurde, wurde es in der ganzen Schweiz bekannt. Die Wehrmänner brachten das Rezept aus dem Militärdienst zu ihren Familien. Bis heute ist darum das Fondue kochen in vielen Haushalten eine reine Männersache.

10. Der Bernhardiner

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Den Bernhardiner Hund mit dem Fässchen Schnaps um den Hals ist keine Tourismus-Erfindung. Der berühmteste Bernhardiner hiess Barry und war ein Lawinenhund, der laut Erzählung mindestens 40 Menschen das Leben gerettet hat. Den ausgestopften Barry kann man noch heute im Naturhistorischen Museum Bern begutachten.

11. Der Lohn

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Über seinen Lohn redet der Schweizer nicht gerne. Bevor ein Schweizer sagt, wieviel er verdient, läuft er zuerst rot und dann blau an. Er bekommt einen Schweissausbruch, möchte sich die Zunge abbeissen und würde lieber Christus verraten, als die Höhe seines Lohnes. Trotzdem ist es kein Geheimnis, dass der durchschnittliche Schweizer Familienvater 6’650 Franken verdient, während seine ebenfalls durchschnittliche Frau 2’200 Franken beisteuert.

12. Der Nespresso

In der Schweiz wächst keine einzige Kaffeebohne und trotzdem ist das Binnenland der grösste Kaffeexporteur der Welt. Wie das sein kann? Ganz einfach: Nespresso, what else? George Clooneys Kaffee kommt natürlich ursprünglich aus Südamerika und Afrika, doch hierzulande wird der Kaffee in Kapseln gefüllt und exportiert. Ziemlich erfolgreich, offensichtlich.

13. Die Schweizerfahne

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Nein, bei der Schweizerfahne handelt es sich nicht um schweizerischen Mundgeruch, sondern um die Staatsflagge, die es hochoffiziell seit 1848 gibt. Sinnbildlich für das Land ist sie auch nicht rechteckig wie die meisten anderen Staatsflaggen, sondern quadratisch. Das macht sie auch fahnentechnisch zu einem internationalen Sonderfall – aber das ist die Schweiz sich ja gewohnt. Die Nähe zum Symbol des Roten Kreuzes ist übrigens kein Zufall sondern zu Ehren Henry Dunants und seinem Heimatland.

14. Das Bankgeheimnis

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So alt ist das Schweizer Bankkundengeheimnis gar nicht. Zumindest nicht gesetzlich. Erst seit 1935 ist das Bankgeheimnis formell verankert. Eigentlich war dieses Gesetz zum Schutz von Privatvermögen gedacht, die während der Weltkriege und während der Weltwirtschaftskrise in die neutrale Schweiz transferiert wurden. Als Steuerbetrugsvehikel war das Bankgeheimnis nie vorgesehen, sondern wurde wie vieles in diesem Zusammenhang, missbraucht.

15. Die Milch-Schoggi

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Die Schweiz ist berühmt für ihre Schokolade. Ganz besonders beim eigenen Volk. 12 Kilo Schokolade essen die Schweizerinnen und Schweizer jährlich – das ist Weltrekord. So war es denn auch ein Schweizer, der die Milchschokolade erfand. 1875 versuchte Daniel Peter, der sich in die Cailler-Tochter und ihre Schokolade verliebte, erstmals Schokolade mit Milch zu mischen. Doch es war Rodolphe Lindt, der 1879 die Schmelzschokolade erfand, wie man sie heute kennt, liebt und isst. Wie gesagt, viel zu viel in der Schweiz.

16. Das LSD

https://youtu.be/sRR_llGpNOk

LSD war nicht das Werk des Teufels, sondern das von Albert Hofmann. Der Schweizer war Erfinder und Testperson zugleich. Eigentlich auf der Suche nach einem Mittel zur Stärkung des Kreislaufs entdeckte er 1943 den Stoff, aus dem die Popkultur entstand. Mitte der 60er wurde die Droge als illegal erklärt, was natürlich den Mythos verstärkte – neben dem Fakt, dass Künstler von Musik bis Theater mit Hofmanns „Sorgenkind“ spielten, und dabei Werke erschufen, die Jahrzehnte überdauern sollten.

17. Wilhelm Tell

Das vielleicht Seltsamste an der Schweiz ist ihr Nationalheld. Denn beim Wilhelm Tell handelt es sich um eine erfundene Legendenerzählung, aus der Friedrich Schiller ein Bühnenstück gemacht hat. Erst dadurch wurde der knorrige Sturkopf mit der illegalen Schusswaffe zum Nationalhelden, weil er in Wild-West-Manier fast seinen Sohn ermordet hätte, nur damit er nicht die Gesetze befolgen muss. Heute würde das Jugendamt Tell wohl den kleinen Walterli wegnehmen. Aber es kommt noch schlimmer: Nachdem Wilhelm Tell zu recht festgenommen wurde (Morddrohungen gegen den Landvogt), ist er abgehauen, um den Landvogt dann hinterrücks abzumurksen. Na, wenn das mal kein gutes Vorbild für die Jugend ist!

18. Der Wintertourismus

Es begann alles mit der Idee des geschäftstüchtigen St. Moritzer Hoteliers Johannes Badrutt seinen: Als gegen Ende des Sommers 1864 seine englischen Gäste abreisen wollten, machte der Hotelier ihnen ein ungewöhnliches Angebot: Er wettete, es werde ihnen auch in der kalten Jahreszeit im Oberengadin gefallen. Sollte er nicht recht haben, würde er die Kosten der Gäste übernehmen. Und sie kamen, blieben und nahmen in den Folgejahren ihre Freunde mit. Gegen die Langeweile waren die Engländer sehr erfinderisch: Schlitteln, Skifahren, Bobrennen, etc. 1880 fand das erste Curling-Turnier in Europa statt, 1907 das erste Pferderennen und 1934 das erste Windhundrennen auf Schnee. Weiter fanden in St. Moritz die Olympischen Spiele von 1928 und 1948 statt.

19. Heidi

Natürlich, „das Heidi“ ist eine Schweizer Erfindung. Wäre es eine Deutsche, würde es „die Heidi“ heissen. Die Autorin Johanna Spyri schrieb in den Jahren 1880/1881 die Heidi-Romane, welche heute zu den bekanntesten Kinderbüchern der Welt zählen. Sie wurden in 50 Sprachen übersetzt und unzählige Male verfilmt. Es gab Comics, Serien, ein Musical und eine Autobahnraststätte – „Heidi“ ist zu einem internationalen Label geworden. Übrigens: Durch ihre Darstellung prägte Spyri das Bild der idyllischen, romantischen Schweiz, von dem die Tourismus-Branche bis heute lebt.

20. Die Bahnhofsuhr

https://youtu.be/4vZAYHg-S-k

Die bekannteste Schweizer Uhr ist weder Swatch noch Rolex, sondern die Bahnhofsuhr. Entwickelt wurde sie 1944 vom Ingenieur und Gestalter Hans Hilfiker im Auftrag der SBB. Sie hat keine Zahlen und ist so gestaltet, dass sie auch von weitem zu lesen ist.

Das besondere an dieser Uhr ist nicht nur das sehr reduzierte Design, sondern auch die Tatsache, dass der rote Sekundenzeiger in Form einer Bahnhofskelle zu jeder vollen Minute 1,5 Sekunde Pause macht.

Die Schweizer Bahnhofsuhr ist heute ein Designklassiker, das international Vorbild für Bahnhofsuhren wurde und sogar Apple dreist kopiert hat. Das Original wurde in die Design-Sammlung des Museum of Modern Art New York aufgenommen und in zahlreichen Ausstellungen gezeigt.

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