Wenn Deutsche hierzulande gar nichts mehr verstehen

Eigentlich sprechen Deutschschweizer und Deutsche die gleiche Sprache. Eigentlich...

Reden wir mit einer Person, die Hochdeutsch spricht, wechseln die meisten SchweizerInnen auch gleich ins Hochdeutsche. Nun sollten beide die gleiche Sprache sprechen und sich einwandfrei verstehen, richtig? Falsch. Trotz vermeintlich gleicher Sprache kommt es zwischen Schweizern und Deutschen häufig zu sprachbedingten Missverständnissen, wie die folgenden Beispiele zeigen:

Autorin: Regula, Beitragsquelle: www.efswiss.ch/de/pg/sprachaufenthalt

Es fängt schon bei einer einfachen Wegbeschreibung an

Gerne helfen wir unseren Deutschen Nachbarn, wenn sie sich einmal verlaufen oder verfahren haben, doch die Wegbeschreibung ist nicht ohne Tücken. „Beim nächsten Rotlicht rechts abbiegen, nach dem Zebrastreifen links parkieren und anschliessend zum Kreisel laufen“, bedeutet für jemanden aus Deutschland ungefähr folgendes: „Beim nächsten Bordell rechts abbiegen, nach dem Zebrastreifen links parken? Und anschliessend zu diesem lustigen, sich um die eigene Achse drehenden Kinderspielzeug joggen.“ Kein Wunder verlässt man sich da lieber auf sein GPS.

Ein Telefon machen

https://www.instagram.com/p/BgYkSwJjJMv/?utm_source=ig_embed

In der Schweiz macht man ein Telefon oder gibt jemandem ein Telefon. Das bedeutet aber nicht, dass wir alle regelmässig Telefone zusammenbasteln oder diese an beliebig viele Menschen verschenken. Nein, wir wollen einfach nur jemanden anrufen.

Unter Mitbewohnern

https://www.instagram.com/p/Bcb_dxPHOso/?utm_source=ig_embed

Das WG-Leben ist manchmal schon schwierig genug, auch wenn man sich einwandfrei miteinander verständigen kann. Nun stell dir vor, dein Mitbewohner benutz ständig Wörter, die für dich keinen Sinn ergeben. Denn Teigwaren sind für deinen Deutschen Mitbewohner Nudeln, Peperoni nennt er Paprika, Rahm heisst Sahne, er hat keinen Hunger sondern ist hungrig und was Posten ist versteht er nicht, den er geht Einkaufen. Ach ja, wenn du ihn bittest den Boden im Gang (für ihn Flur) aufzunehmen, fragt er sich, warum zum Kuckuck er den Boden filmen oder dessen Geräusche aufzeichnen soll.

Ab in den Ausgang

Aber Party machen (in den Ausgang gehen) darf man in der Schweiz erst, wenn man das Puff in der Küche (nein, da ist kein Bordell in der Küche, es ist nur sehr unordentlich) beseitigt hat. Im Ausgang gehen wir dann eins ziehen (etwas trinken). Wenn wir übrigens an der Bar eine Stange bestellen, erwarten unsere Deutschen Mitbürger nicht unbedingt, dass uns ein Bier serviert wird, sondern rechnen eher damit, dass uns der Barkeeper auslacht oder uns einen Stock (also eine richtige Stange halt) reicht.

Kleiner Tipp für alle Deutschen, die das lesen: Gehen euch die Schweizer mal ordentlich auf den Zeiger müsst ihr ihnen einfach sagen, sie sollen „den Schlitten halten“ (die Klappe halten).

Originalbeitrag: www.efswiss.ch/de/blog/wenn-deutsche-in-der-schweiz-nur-bahnhof-verstehen 

Weitere spannende Artikel zu den Themen Sprachen, Reisen und leben und arbeiten im Ausland: www.efswiss.ch/de/blog/language

Was denkst Du darüber?

Weitere tolle Artikel